VON OLIVER GRISS

Tipico Sportwetten

Dass die Löwen mit Torsten Fröhling einem kernigen und autoritären Trainer im Abstiegskampf vertrauen, war am Samstagnachmittag an der Grünwalder Straße nicht zu überhören: Als Rubin Okotie nach dem Abpfiff der Trainingseinheit als erster den Weg zum Ausgang wählte und alleine Richtung Kabine trottete, gab es Sekunden später einen lauten Anpfiff des Trainers für den derzeit erfolgreichsten Zweitliga-Stürmer. Reuig drehte sich Okotie um und kam artig zurück auf den Rasen - Fröhlings Motto für die 12 Endspiele: Es geht nur im Team!

Heißt: Solange Fröhling für die sportliche Geschicke des Altmeister von 1966 verantwortlich ist, verlassen alle gemeinsam den Arbeitsplatz. Und genau diese Spielregeln sind wichtig im Abstiegskampf. Die Gruppe steht über allem! Und so wird es Fröhling auch nicht gefallen haben, dass sich Kapitän Christopher Schindler nach dem 2:1-Sieg gegen St. Pauli “abseilte” und in seiner Rolle als Bankdrücker nicht mit den anderen Löwen-Profis vor der Kurve feierte. Wer Fröhling kennt, weiß: Beim nächsten Mal wird er richtig grantig…

Überhaupt hat Fröhling in den letzten Tagen an der Grünwalder Straße dafür gesorgt, dass nach dem “Dahinsiechen” unter Markus von Ahlen nicht nur der Glaube an die eigene Leistung, sondern auch der Spass zurück ist. Nein, Fröhling hat bei den 1860-Profis nicht die Hände aufgelegt, sondern mit einfachen Wettkampf-Methoden im Training die Spieler neu begeistert. Manchmal ist Fußball so einfach: Da zählt das richtige Näschen mehr als ein kompliziertes DFB-Lehrbuch.

Klar: Auch unter Fröhling wird es wieder Niederlagen für den TSV 1860 geben, aber durch seine erfrischende Art sammelt er Pluspunkte, auch weil er sofort die Hoffnung zurückgebracht hat. Heute kann Fröhling beim Derby in Ingolstadt beweisen, dass der Sieg gegen St. Pauli keine Eintagsfliege war. Mach’ uns nochmal fröhlich, Torsten!