Bodden: "Der Virus sitzt im Gehirn und Körper fest"
- Oliver Griss und Uli Wagner (Foto)
- 23.04.2015 10:38
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Olaf Bodden, einst ein Baum von einem Mann, ist immer noch ans Bett gefesselt. Ein Bild, das Karsten Wettberg traurig macht. Aus diesem Grund hat sich der einstige Löwen-Trainer dazu entschlossen, ein zweites Benefizspiel für den ehemaligen Torjäger am 26. Mai im Grünwalder Stadion zu organisieren. Wir haben mit dem 46-jährigen Bodden, der am chronischen Erschöpfungssyndrom erkrankte, am Donnerstagmorgen kurz telefoniert.
dieblaue24: Karsten Wettberg setzt sich für Sie ein: Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?
OLAF BODDEN: Diese Hilfe ist großartig und zeigt mir, was Karsten für ein toller Mensch ist, was er für ein großes Herz hat. Die Sache mit meiner Gesundheit nimmt ihn extrem mit. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die in Gedanken bei mir sind. Das macht mich stark und gibt mir weiter Kraft den Kampf nicht auzugeben. Ich freue mich auch ganz besonders, dass Peter Nowak zu meinem Benefizspiel kommen will. Er war zu unserer Zeit damals einer der besten Spieler der Bundesliga - das macht mich stolz, dass er aus den USA einfliegt.
Die Erlöse aus dem Benefizspiel werden für was genau eingesetzt?
Die Professorin der Berliner Charité hat mir zugesichert: Wenn wir eine bestimmte Summe für eine Zelltherapie zusammenbekommen, dann wird die Klinik eine Studie für zehn Personen machen. Ich wäre dann einer davon…
Wie geht’s Ihnen derzeit gesundheitlich?
Ich liege den ganzen Tag über im Bett. Manchmal schlafe ich viel, manchmal weniger. Der Virus sitzt im Gehirn und Körper fest. Mehr als fünf Minuten telefonieren geht nicht. Danach fühle ich mich schlapp ohne Ende. Mit meinem Rollstuhl kann ich aber immerhin alleine auf die Toilette oder mich selbst rasieren.
Was ist Ihr größter Traum?
Dass ich wieder laufen und leben kann wie vorher - mehr Wünsche habe ich nicht.
Wie nehmen Sie die prekäre Situation von 1860 wahr?
Ich sehe jedes Löwen-Spiel auf Sky. Wir sind in einer sehr schwierigen Situation. Dass wir gegen Bochum in allerletzter Sekunde noch gewonnen haben, war unheimlich wichtig, auch weil alle anderen gewonnen haben. Jetzt haben wir noch fünf Spiele. Wenn die Mannschaft in den nächsten Wochen so auftritt wie in den zweiten 45 Minuten gegen Bochum, dann habe ich große Hoffnung, dass wir uns selbst retten. Noch stehen wir über dem Strich. Wir werden zwar nicht alle fünf Spiele gewinnen, aber mit der Bochum-Leidenschaft werden sicher noch zwei, drei Siege dazu kommen. Dann werden wir die Klasse auch halten. Und dann werden nächstes Jahr die Karten neu gemischt.
Wenn Sie die Zelltherapie für Olaf Bodden unterstützen möchten, können Sie hier dafür spenden:
Karsten Wettberg/für Olaf Bodden
KontoNr.: 1860 0 007
BLZ: 750 515 65 bei der Kreissparkasse Kelheim
IBAN:DE42750515650018600007
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