VON OLIVER GRISS

In 16 Tagen startet der TSV 1860 in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison - aber noch nie zuvor gab es so so viele Fragezeichen wie dieses Mal: Bleibt Gerhard Poschner Sport-Geschäftsführer? Wie heißt der Trainer? Wird die Mannschaft so verstärkt, dass man nie wieder zittern muss? Die Löwen im Warte-Modus - weil der Machtkampf um Poschner alles blockiert.

Klar ist: Der Verein will den 45-jährigen Ex-Profi nach dessen gescheiterter Arbeit lieber heute als morgen losbekommen und Felix Magath beim TSV 1860 installieren. Problem: Von dieser Idee hält Noor Basha, Ismaiks Auge in München-Giesing, wenig. Er vertraut auf Poschner und dessen Gefolgsleute - so nach dem Motto: Poschi hat eine zweite Chance an der Grünwalder Straße verdient!

Doch Präsident Gerhard Mayrhofer will nicht noch so eine Saison erleben - und darum wird im Hintergrund fieberhaft versucht, einen Investor zu finden, der die Anteile von Hasan Ismaik abkauft. Förderlich für die Marke 1860 war sicherlich  die Begeisterung der Löwen-Fans im Abstiegskampf: Zuletzt strömten über 120.000 Besucher zu den zwei Heimspielen gegen Nürnberg und Kiel in die Arena - und das dürfte den ein oder anderen potentiellen Investor den Mund wässrig gemacht haben.

Doch alles hängt an Ismaik: Wie plant er weiter mit seinem Spielzeug 1860? Der schwerreiche Jordanier hat inzwischen rund 50 Millionen Euro in das Unternehmen Sechzig gesteckt, zuletzt auch wieder mit einer Millionen-Einlage für die Zweitliga-Lizenz (dieblaue24 berichtete exklusiv). Man kann dem Jordanier viel vorwerfen, aber nicht, dass er kein blaues Herz hätte. Dennoch: Der Hauptverein fühlt sich von Ismaik verschaukelt, weil er kaum zu erreichen ist, wenn es gilt, wichtige Fragen zu klären.

Die “tz” berichtete jetzt, dass ein DAX-Unternehmen aus München Interesse an Ismaiks Anteilen habe. dieblaue24 weiß: Es gab bislang nur Gespräche mit diesem Unternehmen, aber mehr noch nicht. Von einer Übernahme ist man noch weit entfernt.

Doch es soll noch weitere Interessenten geben, die sich für die Marke interessieren: Auch mit dem VW-Konzern gab es in den letzten Monaten immer wieder Gespräche - bekanntlich ist VW-Boss Martin Winterkorn sehr gut mit Magah verbandelt. Auch ein ehemaliger Löwen-Profi soll mit einem unbekannten Milliardär in Verbindung stehen - das wurde am Rande des Bodden-Spiels bekannt.

Wichtig jetzt: Der Verein muss jetzt schnell für Klarheit sorgen, sonst droht dem Kult-Klub aus Giesing die nächste Horror-Saison.

Muss sich 1860 neu aufstellen? Diskutieren Sie mit!