Hirschberger, Linster & Co: Wer tut sich 1860 noch an?
- Oliver Griss
- 21.06.2015 16:35
- 170 Kommentare
VON OLIVER GRISS
Für Peter Grosser, den Meister-Löwen von 1966, steht eines fest: “Unser Verein wird niemals untergehen.” Doch nach dem Rückzug von Präsident Gerhard Mayrhofer und dessen Mitstreitern präsentiert sich Münchens größte Liebe einen Tag vor dem Vorbereitungsstart der Profi-Elf führungslos. Wie geht’s nun weiter? “Ich hoffe”, so der 76-Jährige, “dass sich schnell ein Präsident findet.” Doch wer tut sich den Schleuderstuhl an der Grünwalder Straße überhaupt noch an? Seit der unvergessene Karl-Heinz Wildmoser im Zuge des Stadion-Skandals im Jahr 2004 abtreten musste, haben sich unzählige Präsidenten die Klinke in die Hand gegeben. Jetzt muss der neue Verwaltungsrat-Boss Christian Waggershauser Mister X finden. dieblaue24 hat eine mögliche Kandidaten-Liste erstellt, um dem Hallenbetreiber (Muffathalle) die Suche zu erleichtern:
Thomas Linster: Der langjährige 1860-Sponsor aus Aschau am Inn ist der Typ Macher: Macht sein Geld mit Edelstahl. In den letzten Monaten soll der Unternehmer von verschiedenen Seiten immer wieder bedrängt worden sein, Verantwortung beim TSV 1860 zu übernehmen. Bislang ohne Erfolg.
Thomas Hirschberger: Der 52-Jährige (siehe Foto) ist der neue Gastro-König von München. Der Self-made-Millionär hat sich mit der Sausalitos-Kette und “Hans im Glück” einen Namen gemacht. Seine Firmen machen einen Jahresumsatz von 100 Millionen Euro. Nach dem Wildmoser-Aus 2004 wollte Hirschberger Löwen-Präsident werden - gab aber trotz Unterstützung von Petar Radenkovic schnell auf. Gibt’s einen Comeback-Versuch?
Karl-Christian Bay: Der Finanz-Fachmann führte bis zuletzt die Gespräche mit Ismaiks Anwälten über einen möglichen Anteile-Verkauf - trat dann mit dem Präsidium Mayrhofer zurück. Ein absoluter Insider, wichtig für Sechzig.
Otto Steiner: Der Verwaltungsrat (seit 2006) könnte jetzt seinen langjährigen Traum als Ober-Löwe verwirklichen - wenn er grünes Licht seines Arbeitgebers Constantin Entertainment bekommt? Problem: Bei der Fanbasis wird Steiner sehr kritisch gesehen.
Dieter Schneider: Der Dachauer Unternehmer hatte 2013 einen unschönen Abgang bei 1860 - nach dem verlorenen Machtkampf mit Hasan Ismaik trat er zurück. Ob er noch genug Kraft hat, noch einmal anzutreten und für die Löwen zu kämpfen?
Hans Sitzberger: Der langjährige Löwen-Sponsor AHD Sitzberger (“Mia kehrn zam”) engagiert sich seit Jahren für den TSV 1860, vor allem hat der Unternehmer ein großes Herz für den Löwen-Nachwuchs. Ist befreundet mit Karsten Wettberg.
Helmut Reiter: Der ehemalige Bank-Direktor aus Ilmmünster wurde immer wieder mal als Funktionär bei 1860 gehandelt - kommt jetzt die Zeit des 55-Jährigen?
Jürgen Langer: Der Rechtsanwalt aus München (vertrat früher u.a. den verstorbenen Schiedsrichter Amerell) hat Löwen-Blut in sich. 2013 wollte er bereits als Gegenkandidat zu Dieter Schneider antreten - wurde aber dann vom damaligen Aufsichtsrat zum Rückzug bewogen.
Christian Auer: Der Wasserwerksbesitzer aus Straubing ist glühender Löwen-Fan und ist Mitbesitzer eine Loge in der Allianz Arena. Der millionenschwere Unternehmer ist verwandt mit Ex-1860-Boss Karl Auer. Er verfügt über ein großes Netzwerk an reichen Leuten.
Götz Otto: Der Bösewicht aus dem James Bond-Thriller “Der Morgen stirbt nie” ist bekennender Löwe - ob der 47-jährige Schauspieler selbst Ambitionen für dieses schwere Amt hat?
Franz Zehetmayr: Der Löwen-Fan, der seit 1979 für Hacker-Pschorr und für den Vertrieb in München zuständig ist, kennt Gott und die Welt. Zehetmayr ist sehr beliebt, sein Auftreten ist äußerst seriös. Ihn zu fragen kostet nix.
Werner Wittek: Der ehemalige Leibwächter von Rudolph Mooshammer, der mit seinen PDS-Sicherheitsschutz mehrere Wiesn-Zelte bewacht, ist Löwen-Fan seit Kindesbeinen - er würde riesige Kontakte mitbringen.
Wer könnte neuer Ober-Löwe werden? Haben Sie eine Idee? Diskutieren Sie mit!
Zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr können keine Kommentare verfasst werden!