Umworbener Wolf: Seine Zukunft ist weiß-blau
- Oliver Griss und Uli Wagner (Foto)
- 19.08.2015 09:30
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Fragen zu seiner Zukunftsplanung lässt Marius Wolf (20) derzeit nicht zu. “Ich sage zu dem Thema gar nix - das ist ein Thema zwischen mir und Sechzig”, wehrt das Offensiv-Talent kategorisch ab, wenn Fragen zu nach seiner bevorstehenden Vertragsverlängerung kommen. Und doch lässt Wolf dieblaue24 einen kleinen Blick in seine Gedankenspiele zu: “Mir gefällt es bei 1860 sehr gut und ich würde gerne dazu beitragen, dass hier was entsteht.” dieblaue24 weiß auch: Wolf, dessen Vertrag im Sommer 2016 endet, suchte vor zwei, drei Wochen eine größere Wohnung in München. Deswegen ist kaum davon auszugehen, dass sein Weg bei 1860 bald endet.
Zwar hat der gebürtige Coburger mehrere Anfragen auf dem Tisch (u.a. FC Augsburg), doch Wolf weiß auch, dass ihm das Löwen-Umfeld gut tut für seine Entwicklung: Hier hat er seine Freunde und in Torsten Fröhling einen großen Förderer. Wolfs Zukunft ist weiß-blau.
Doch seine jüngsten Auftritte - wie jetzt beim 2:2 in Nürnberg - sorgen auch dafür, dass der TSV 1860 in den Vertragsgesprächen mit Wolfs Agentur ans finanzielle Limit gehen muss. Was Ex-Sportchef Gerhard Poschner in den letzten Monaten versäumt hat, muss jetzt Interims-Sportdirektor Necat Aygün regeln. Der Deutsch-Türke weiß aus eigener Erfahrung, dass es wichtig ist, dem eigenen Nachwuchs die Bedeutung zu geben, die er verdient hat. Wolf soll ein Vierjahres-Vertrag vorliegen. Wichtig wird aus Löwen-Sicht dabei auch sein, wie sich 1860 einen möglichen Wolf-Ausstieg vergolden lässt. Vier bis fünf Millionen Euro sollten es schon sein.
Dass Wolf seinen Stammplatz auf dem linken Flügel inzwischen sicher haben dürfte, liegt auch an den ständigen Frotzeleien des Trainerteams. Fröhling & Collin Benjamin puschen Wolf immer wieder zu Höchstleistungen - mit kuriosen Psycho-Tricks: “Hast du schon mal erlebt, Collin, dass Marius zwei gute Spiele hintereinander gemacht hat, wenn er von Beginn an ran durfte?“. Benjamin: „Nein.“ Fröhling: „Ich auch nicht.“ Wolf, der dann immer in Hörweite steht, kennt das Spielchen. “Ich höre das natürlich. Aber ich kommentiere das nicht”, sagt er schmunzelnd, “aber jetzt muss das dritte gute Spiel hintereinander kommen. Ich will es dem Trainer so schwer wie möglich machen bei der Aufstellung.” Dagegen hätte womöglich das Duo Fröhling & Benjamin nichts einzuwenden…