VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Benno Möhlmann (61) ist zwar erst etwas mehr als eine Woche Löwen-Trainer - doch er kennt die Spielregeln innerhalb des Klubs bereits und weiß: Rot kommt bei den Blauen immer schlecht an - und so zog er vor dem TV-Interview sein grell leuchtendes Trainingsleibchen aus. Da strahlte auch Pressesprecherin Lil Zercher.  Auch seinen Spielern hat Möhlmann seine künftige Arbeitsweise und Vorstellungen drei Tage vor seiner Heimpremiere gegen den KSC (Montag, 20.15 Uhr) in einer 20minütigen Sitzung in der Geschäftsstelle vermittelt. Und es gibt auch weitere Personal-Entscheidungen von Möhlmanns Seite aus: “Chris Schindler bleibt Kapitän - Daniel Adlung sein Vize.”

Dass Möhlmann aufgrund der langen Verletztenliste inklusive des gelb-gesperrten Milos Degenek bei seinem Einstand improvisieren muss, stört ihn nicht. “Ich bin da Pragmatiker”, sagt das Trainer-Urgestein lachend. Heißt: Möhlmann kommt mit allen Gegebenheiten zurecht, auch wenn sie noch so schwer sind: “Ich habe den Eindruck, dass die Spieler, die ich jetzt zur Verfügung habe, das mit einem guten Spiel am Montag gegen den KSC bestätigen werden.” Doch auf welche Formation baut Möhlmann bei seiner Premiere auf dem Trainerstuhl des TSV 1860? Er hat zwar noch zwei Trainingseinheiten (eine davon ist geheim) auf dem Terminplan, doch schön langsam kristallisiert sich seine erste Startelf heraus. Die Übersicht:

Tor: Am Freitag führte Möhlmann noch auf dem Trainingsplatz ein längeres Gespräch mit seinen Torhütern - hinterher lachte und feixte Vitus Eicher mit den Kollegen, während  sein Kontrahent Stefan Ortega in sich gekehrt schien. Möhlmann klopfte dem Ex-Bielefelder aufbauend auf die Schulter, als wolle er ihm sagen: Im Winter werden die Karten neu gemischt. Möhlmann wollte diese Sichtweise nicht bestätigen, sagte aber: “Ich habe mit den Torleuten nur nochmal gesprochen, ob es ihnen etwas ausmacht, wenn sie die Entscheidung sehr kurzfristig kriegen, damit im Vorfeld nicht so viel über sie geschrieben wird. Die kommen damit gut klar.” Tendenz: Pro Eicher.

Abwehr: Nachdem der Brasilianer Rodnei nach seiner Muskelzerrung erst am Freitag eingestiegen ist, deutet derzeit alles darauf hin, dass Möhlmann einem U21-Spieler in der Zentrale das Vertrauen schenkt. Sein Name: Sertan Yegenoglu, 20-jähriger Neuzugang aus Hennef. “Er ist mutig und wach - das ist schon mal eine gute Basis”, erklärte Möhlmann. Ansonsten wird gegen den KSC die Stammformation verteidigen: Gary Kagelmacher (rechts), Christopher Schindler (Mitte) und Maxi Wittek (links).

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Mittelfeld: Weil Abräumer Milos Degenek gesperrt ist und sonst derzeit keine Alternativen vorhanden sind, könnte Emanuel Taffertshofer (20) gegen den KSC zu seinem Profi-Debüt kommen.  Am Freitag in der Trainingseinheit spielte das robuste Eigengewächs bei einer Spielform in der A-Elf an der Seite von Daniel Adlung. Auf den Flügeln agierten Marius Wolf (links) und Korbinian Vollmann (rechts). Als hängender Spielmacher wird Michael Liendl agieren.  Im Wartestand derzeit: Daylon Claasen, Krisztian Simon (aufsteigende Form) und Super-Techniker Richie Neudecker. Insbesondere Neudecker scheint beim neuen Trainer bessere Karten zu haben als noch unter Torsten Fröhling.

Angriff: Rubin Okotie, der mit Österreich zur EM 2016 fahren wird, genießt das absolute Vertrauen des Trainers. Mit dessen Hilfe soll die Torblockade des Mittelstürmers gänzlich gelöst werden. Damit der Knoten endgültig platzt, legte der 28-jährige Okotie (ein Saisontor) am Freitag noch eine Zusatzschicht mit den Kollegen Fejsal Mulic und Stefan Mugosa ein.

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