VON OLIVER GRISS

Wenn Stadionsprecher Stefan Schneider heute kurz vor dem Anpfiff gegen Karlsruhe (20.15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) die Startaufstellung des TSV 1860 über die Stadion-Lautsprecher verkündet, dann werden zwei Namen auftauchen, die bislang nur den Löwen-Insidern bekannt waren. Ihre Namen: Emanuel Taffertshofer und Sertan Yegenoglu, beide 20 und ohne jede Profi-Erfahrung.

Doch Benno Möhlmann scheut sich in seinem 1081. Spiel nicht, auf No-Names zu setzen. Yegenoglu, der vor der Saison vom Viertligisten Hennef an die Grünwalder Straße kam, macht auch nicht dein Eindruck, dass er vor seinem Zweitliga-Debüt als Innenverteidiger großen Respekt hätte. “Ich hoffe auf mein Debüt. Das wäre eine große Chance für mich”, sagte der Deutsch-Türke gegenüber dieblaue24: “Ich bin aufbaufähig und lernwillig.”

Beste Voraussetzungen den Sprung in die Zweite Liga zu schaffen. Seine Stärken sieht der 1,90 Meter große Yegenoglu in seiner “Schnelligkeit und dem guten linken Fuß.” Dass der Abwehrspieler überhaupt bei den Blauen gelandet ist, ist auch ein kleiner Zufall. Weil ein Wechsel vom 1. FC Köln, bei dem Yegenoglu fünf Jahre im Nachwuchsbereich gespielt hat, in die türkische Süper Lig zu Eskisehirspor scheiterte, machte der 20-Jährige den Umweg über Hennef. Dort machte Yegenoglu auf sich aufmerksam: “Ich habe in Hennef, in einer kleinen Mannschaft mit bescheidenen Mitteln, gelernt zu kämpfen - das war wichtig für mich. Es war immer mein Ziel in Deutschland Profi zu werden. In Deutschland ist die Ausbildung besser als in der Türkei.” Jetzt kann Yegenoglu gegen Karlsruhe zeigen, was er drauf hat.