VON OLIVER GRISS

14 lächerliche Punkte aus 19 Spielen, Platz 17. Der TSV 1860 geht mit dem 0:3 in Freiburg in Schock-Zustand in die Weihnachtsferien. Das Kurz-Interview mit Sportchef Oliver Kreuzer:

Was macht noch Hoffnung?

OLIVER KREUZER: Der Abstand ist natürlich groß, er kann sogar noch anwachsen am Montag, je nachdem wie das Spiel zwischen Düsseldorf und Paderborn ausgeht. Noch sind wir auf Schlagdistanz. Jetzt sind es fünf Punkte auf den Nichtabstiegsplatz, zwei auf den Relegationsplatz. Wir haben noch 15 Spiele. Wichtig ist, dass wir jetzt in die Winterpause gehen.

Warum?

Es ist wichtig, dass wir nicht weiterdümpeln und die Jungs mal weggehen und den Kopf freikriegen. Und es ist auch wichtig, dass die Rekonvaleszenten zurückkommen. Wir brauchen neue Impulse - damit meine ich auch, dass neue Spieler von Außen kommen. Und dann beginnen wir eine konzentrierte Vorbereitung 2016. Wichtig ist, dass wir alle positiv bleiben.

Kann man aufgrund der angespannten finanziellen Situation überhaupt neue Impulse setzen und einkaufen gehen?

Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir das hinkriegen. Wir suchen in allen Mannschaftsteilen.

Mit dem Geld von Hasan Ismaik?

Ich hoffe natürlich, dass er uns unterstützt. Ich hoffe, dass Ismaik sein Versprechen einlöst und etwas macht. Wir brauchen keine astronomischen Summen, um was zu händeln im Winter. Ich gehe davon aus, dass wir es schaffen.

Stimmt es, dass 1860 - falls die Hilfe von Ismaik ausbleibt - mit einem Budget im unteren sechsstelligen Bereich arbeiten kann?

Ja, das gibt es. So kann man es sagen. Wir müssen dann innovativ sein und ein bisschen basteln, Überzegungsarbeit leisten. Aber nochmal: Eigentlich muss Ismaik erkannt haben, dass es nur über diesen Weg geht. So doof kann er nicht sein. Mir persönlich hat er gesagt, dass er helfen wird.

Gibt es von potentiellen Neuzugängen schon Zusagen?

(überlegt): Auch wenn’s keiner glaubt: Es sind viele Spieler interessiert, zu uns zu kommen. Ich will noch keine Statements abgeben, ob einer schon zugesagt hat. Lassen wir uns überraschen. 1860 ist immer noch eine interessante Adresse.

Die Fans haben die Saisonleistung der Löwen mit Spott und Hohn in der Kurve quittiert, sangen: “Oh, wie ist das schön…” Tut das weh?

Ich kann das absolut nachvollziehen. Die Fans waren immer wie eine Bank hinter uns gestanden. Dass sich da eine “Leck-mich-am-Arsch”-Stimmung breit macht,  dafür habe ich Verständnis. Aber ich weiß auch, dass sich das schnell wieder drehen kann. Es liegt an uns. Wir müssen den ersten Schritt machen. Wir müssen vorne weg gehen - nicht anders rum.

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