VON OLIVER GRISS

Im vergangenen Sommer wollte der TSV 1860 seinen Fehler korrigieren und Sportchef Gerhard Poschner nach der Rettung in letzter Sekunde gegen Holstein Kiel mit Felix Magath tauschen - doch Investor Hasan Ismaik war es höchstselbst, der diesen Sensations-Coup verhinderte. Das Ergebnis: Keine ordentlichen Transfers im Sommer, Poschners Aufgabe, Trainer-Wechsel, neuer Sportchef - Platz 17. Chaos pur an der Grünwalder Straße, das auch Ismaik mit zu verantworten hat.


Und doch zielt der Löwen-Retter von 2011 lieber auf die anderen. Er hat Markus Rejek seinerzeit als Geschäftsführer eingesetzt und das Vertrauen ausgesprochen, dennoch kriegt der TSV 1860 seinen finanziellen Haushalt nicht in den Griff. „Ich bin nicht mehr dazu bereit, neue Kredite zu geben, noch alte Kredite in Genussscheine umzuwandeln, solange die Art und Weise, wie der Verein verwaltet wird, sich nicht ändert“, ließ Ismaik der “SZ” jetzt via E-Mail wissen. Entweder gebe es nun „spürbare Veränderungen oder keine Investitionen“ mehr, „denn ich bin es satt – und noch vor mir haben es die Fans satt –, die beschämenden Niederlagen des Vereins hinzunehmen, die uns übrigens nicht nur in die Dritte Liga führen werden, sondern in die Amateurliga.“ Ismaik droht mit der Insolvenz.

Im März braucht 1860 wieder ein Darlehen in Höhe von fünf Millionen Euro - wird dieser Betrag nicht überwiesen, droht dem Verein das Aus im Profi-Fußball.

Was bringt Ismaik diese öffentliche Schlammschlacht? Will der Jordanier damit den Preispoker eröffnen? Nach dieblaue24-Informationen soll es immer noch drei Investoren geben (dazu gehört aber nicht die Familie Porsche), die Interesse an Münchens großer Liebe haben. Klar ist aber auch: Der von Ismaik geforderte Verkaufspreis von 38,3 Millionen Euro erzeugt bei allen drei Interessenten nur ein müdes Lächeln. Ein Blick auf die Zweitliga-Tabelle sollte Ismaik rasch die Augen öffnen…

Kommt’s bald zum großen Knall beim TSV 1860?

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