VON OLIVER GRISS

Laut Donnerstags-Ausgabe der “BILD” hatte 1860-Präsident Peter Cassalette gestern einen Gesprächstermin mit Hasan Ismaik - laut dem Blatt soll der Investor allerdings nicht zum vereinbarten Treffen ins Hotel gekommen sein. “Das stimmt nicht, diese Schilderung ist frei erfunden”, dementierte Cassalette am Donnerstagmorgen umgehend gegenüber dieblaue24. Am Freitag wird der 62-jährige Ober-Löwe in München zurückerwartet - mit welchen Ergebnissen?

Fakt ist: Ismaik will 1860 nicht fallen lassen - seinem Unmut über die Zusammenarbeit mit 1860 verschaffte er in einem vierseitigen Brandbrief, den er über Facebook versendete, aber dennoch Luft. Der Hauptvorwurf: Die chronische Geldvernichtung bei 1860. “Für mich ist nicht erkennbar, wofür mein Geld ausgegeben wurde”, schrieb Ismaik: “Ich habe keinen Einblick, wohin frühere Investments in den Verein geflossen sind. Dies sind keine Anschuldigungen, sondern wichtige Fragen. Ich möchte wissen, wohin meine Gelder geflossen sind.”

Kurios: Als Aufsichtsratvorsitzender der KGaA sollte Ismaik eigentlich wissen, wie seine Millionen verwendet werden.  “Dieser Verein hat hohe Fixkosten gemessen an seiner Position in der Liga. Ich würde vermuten, dass es Topvereine im deutschen Fußball gibt, deren Kosten geringer sind als unsere”, sagte Ismaik: “Ich suche die Verantwortlichkeit beim Management des Vereins. In dieser prekären Situation, in der die Mannschaft in den Niederungen der Tabelle verkümmert, hat der Verein keine klare Strategie oder einen Geschäftsplan, der angemessen die derzeit verringerten Einkommensverhältnisse widerspiegeln würde.”  Eine klare Ansage an Geschäftsführer Markus Rejek, aber auch an seinen Cousin Noor Basha, den Ismaik im Sommer 2015 selbst installiert hat.

Wie reagiert 1860 auf die Vorwürfe aus Abu Dhabi?

Ob Ismaik den Löwen in der Winterpause mit einer Millionen-Spritze helfen wird, bleibt in seinem Brief unbeantwortet, auch wenn er sagt: „Ich bestätige Euch hiermit erneut, dass ich diesen Verein weiterhin voll unterstützen werde, sei es über weitere finanzielle Investments oder auf andere Weise.“

Hat Ismaik mit seinen Aussagen recht? Diskutieren Sie mit!