VON OLIVER GRISS UND MICHAEL DEINES (MIS-FOTO)

Kai Bülow ist ein bescheidener Kerl. “Wer die Tore macht, ist egal. Viel wichtiger ist für mich, dass wir endlich mal wieder Zu-Null gespielt haben und ein Tor zum Sieg gereicht hat”, sagte der 29-jährige Universal-Löwe, dessen 1:0-Siegtreffer in Kaiserslautern den Sechzigern drei wichtige Punkte im Abstiegskampf bescherte. Nicht nur wegen seines Kopfballtreffers war Bülow einer der stärksten Löwen-Profis auf dem Platz: Seine Erfahrung und oft unspektakuläre Spielweise hilft der Mannschaft, wichtige Drucksituationen zu überstehen.

Die Bülow-DNA: Wenn`s drauf ankommt, ist Kai hellwach. So wie beim Relegationskrimi gegen Holstein Kiel, als der Rostocker in der Nachspielzeit das 2:1-Siegtor erzielte oder jetzt eben auf dem Betzenberg.



Bülow ist einer der dienstältesten Löwen-Profis (seit 2010) - und doch werden seine fußballerischen Qualitäten oftmals unterschätzt. Ex-Sportchef Gerhard Poschner verlängerte Bülows Vertrag beispielsweise erst nach nach dem Relegationskrimi gegen Holstein Kiel und langem Zögern. In der Winterpause plante der Verein mit Neuzugang Goran Sukalo im zentralen Mittelfeld. Doch der Slowene hat Rücken. Bülow sprang ein - und rechtfertigt das Vertrauen mit grundsoliden Auftritten und wichtigen Toren.

Und was passiert mit Bülow nun in diesem Sommer? Sein Vertrag läuft aus - und Bülow machte am Tag nach der Überraschung auf dem Betzenberg deutlich, dass er gerne an der Grünwalder Straße bleiben würde. Im letzten Jahr wäre er sogar mit in die Dritte Liga gegangen. Das war keine Selbstverständlichkeit. 1860 & Bülow - das passt. “Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in München sehr wohl fühle. Ich bin ja nicht umsonst das sechste Jahr jetzt hier - da hat sich schon was aufgebaut”, sagte der ehemalige U21-Nationalspieler und fügte hinzu: “Es wäre schön, wenn man das hier länger machen könnte…”

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