VON OLIVER GRISS

Kosta Runjaic kam am Samstagnachmittag mit Verspätung in die Turnhalle in Dietfurt - doch sein Gang auf die Bühne, vorbei an den Biertischen, glich einem Triumphmarsch. Beifall ohne Ende, strahlende Gesichter, positive Stimmung - der Nachfolger von Daniel Bierofka hat die Herzen der Löwen-Fans schon vor dem Trainingsstart am 25. Juni erobert. “Mein Anspruch ist, hier lange zu bleiben. Der Verein hat Ambitionen, ich habe Ambitionen, die wollen wir Schritt für Schritt verwirklichen”, sagte der 45-Jährige, der für seine Rede extra die Bühne verließ, um die Nähe zu den Fans zu suchen. Gemeinsam mit Sportchef Oliver Kreuzer sucht er jetzt gutes Personal, um die Zweitliga-Elf besser aufzustellen: “Wir haben bei der Planung ein kleines Zeitdefizit, aber das können wir mit Kompetenz und harter Arbeit aufholen.” Mit Moritz Heinrich und Nicholas Helmbrecht wurden am Samstag zwei eigene Talente mit Profi-Verträgen ausgestattet.

Nach dem Abpfiff der ARGE-Jahreshauptversammlung blieb Runjaic noch lange in der Halle, um sich mit Fans zu unterhalten. Es wurden gemeinsame Fotos geknipst, Autogrammwünsche erfüllt. Der neue Löwen-Trainer spürt schon in seinen ersten Tagen die unglaubliche Power des TSV 1860. Deswegen verwundert es nicht, dass Runjaic vorhat, die Verweildauer der letzten Übungsleiter bei Münchens großer Liebe deutlich zu übertreffen: “Mein Anspruch ist es, hier lange zu bleiben.” Sein Vertrag läuft bis 2018. Ober-Löwe Peter Cassalette: “Ich habe ein richtig gutes Gefühl mit Kosta - das könnte eine richtig gute Zusammenarbeit werden.”

Und Runjaic gab vor den rund 450 Fans auch ein erstes Versprechen ab: “Die Leute in der Führung, auch Olli, werden alles dafür tun, dass Sie, liebe Fans, bald ein besseres Gefühl bekommen.” Dass der gebürtige Wiener neuer Löwen-Trainer geworden ist, finden in einer aktuellen dieblaue24-Umfrage 63 Prozent der User übrigens “sehr gut”. Knapp 10.000 Leser haben ihre Stimme abgegeben.