VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Als die Löwen das Testspiel gegen Sturm Graz (1:0) in Kumberg erfolgreich hinter sich gebracht hatten, stieg auch Kosta Runjaic (45) total erschöpft in den 1860-Mannschaftsbus: “Der Energiespeicher ist total leer, die zweieinhalb Tage Urlaub tun uns gut.” Bevor es zurück nach München ging, sprach der Löwen-Trainer über:

seine erste Zwischenbilanz: „Wir können sehr zufrieden sein. Bis auf Romuald Lacazette haben wir keine Verletzten. Wirklich alle haben sich an das Programm gehalten, haben versucht, bei jeder Übung, in jeder Einheit, an die Grenze zu gehen. Ich hatte nie das Gefühl, dass hier ein Lagerkoller entstanden ist. Es hat auch Spaß gemacht. Man spürt ein gutes Miteinander.”

das derzeitige Leistungsniveau: „Wir haben viele Spieler mit verschiedenen Leistungsständen: Ältere Spieler, Spieler mit wenig Spielpraxis und solche, die viele Einsätze hatten. Dazu Spieler aus der U19, die ihr erstes Jahr im Profibereich absolvieren. Unsere Jungen haben sich nahtlos eingefügt, auch Jakob und Weeger. Sie haben gut trainiert, die Mannschaft hat sie gut angenommen. Wir werden uns am Dienstag nochmal besprechen und sehen, wer weiter mit den Profis trainiert. Ich denke, wir haben einen guten Mix.

Neu-Löwe Filip Stojkovic: “Ich habe ihn im Herbst letzten Jahres gesehen und davor bei der U21-EM. Ich wollte ihn vor einigen Jahren bereits zu Lautern holen, aber das war damals nicht realisierbar. Für uns geht es darum, dass ein Spieler zur Liga und zu unserer Mannschaft passt. Und da sind wir bei Stojkovic alle überzeugt. “Filip ist körperlich robust und kann auf der Außenverteidigerposition flexibel zum Einsatz kommen. Seine absolute Stärke: Er schaltet sich oft ins Offensivspiel ein. Er kann auch links spielen. Filip ist für uns mehr als eine Alternative. Ich freue mich auf ihn.”

weitere Neuzugänge: “Wir sind momentan gut aufgestellt, werden aber versuchen, uns weiter zu optimieren. Wir wissen, dass wir uns qualitativ noch verstärken müssen. Ist die Trainingsqualität hoch, fördert das jeden einzelnen Spieler. Wir werden uns aber auch weiter verstärken. Die Saison ist lang, die Konkurrenz schläft nicht, wir spielen in einer sehr starken Zweiten Liga. Thomas Eichin sieht sich um, spricht rund um die Uhr mit Beratern, wir tauschen uns intensiv aus. Es geht nicht nur um die Position, auch um das Profil: Passt der Spieler zu uns und zur Zweiten Liga?“

die Erwartungshaltung nach Platz 15 im Vorjahr: “Ich denke, dass ich mit Druck ganz gut umgehen kann, aber mir selber auch einen positiven Druck gebe. Generell habe ich meine eigene Erwartungshaltung. Wenn wir einen guten Start hinlegen - und das ist unser Ziel, dann kann die Euphorie natürlich größer sein. Aber wir kennen natürlich die letzten zwei Jahre von 1860. Jede Mannschaft, die einen guten Start hat, hat`s leichter. Das ist unser täglicher Ansatz.”

Stallgeruch bei 1860 und die Rufe nach Identifikationsfiguren wie Stefan Aigner (Frankfurt) oder Daniel Halfar (Lautern): “Ich kann die Fans verstehen. Wenn so etwas zustande käme, wäre das eine Win-win-Situation. Wir diskutieren auch über das Thema Identifikation: Was zeichnet uns aus? Wofür stehen wir? In welche Richtung soll es gehen? Wie wollen wir uns als Team darstellen?”