50+1 wackelt: Jura-Professor will FC Bayern auflösen
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Fotos)
- 09.09.2016 08:24
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTOS)
Der TSV 1860 und FC Bayern sind Rivalen fürs Leben, sie können sich trotz der höchst unterschiedlichen Voraussetzungen partout nicht riechen - gut möglich, dass der deutsche Rekordmeister sich bald neu aufstellen muss. Warum? Lars Leuschner, seines Zeichens Professor für bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht an der Universität Osnabrück, fordert das Amtsgericht München auf, den FC Bayern München e.V. aus dem Vereinsregister zu streichen. Leuschner sieht eine “Rechtsformverfehlung”. Das berichtet “Zeit Online”.
Bayern-Fan Leuschner bezieht sich auf Paragraf 21 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, wonach der übergeordnete Zweck eines Vereins stets der ideelle und nicht der wirtschaftliche sein muss. Und das ist bei den Roten längst nicht mehr der Fall. Der FC Bayern setzte im Geschäftsjahr 2015 fast eine halbe Milliarde Euro um.
Braucht der Fußball noch die 50+1-Regel?
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Das Amtsgericht München hat dem FC Bayern eine Frist bis zum 20. September gegeben, um sich in dieser Angelegenheit zu äußern. In einer ersten Stellungnahme des Vereins heißt es: “Wir halten den Antrag für unbegründet und sehen uns im Einklang mit dem höchstrichterlichen Urteil.”
Durch den Leuschner-Vorstoß könnte die gesamte Bundesliga ins Wanken geraten. Davon wäre dann auch der TSV 1860, der seine Profi-Abteilung ebenfalls ausgegliedert hat, betroffen. Sollte der Antrag nämlich durchgehen, würde die 50+1-Regel möglicherweise vor dem Ende stehen.
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