VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Der Löwen-Absturz bis auf Rang 14 ist ganz eng mit dem elenden Verletzungspech verbunden - kein Verein in der Zweiten Liga hat derzeit mehr malade Profis zu beklagen als der TSV 1860. “Wir können das nicht kompensieren”, gab Sportchef Thomas Eichin nach dem 0:2 in Würzburg zu. Nicht weniger als neun (!) Profis sind aktuell verletzt. Oberstes Gebot war deshalb beim mehr als dürftigen 1:0-Sieg in Burghausen gegen eine “Bayern-Auswahl”, dass kein weiterer Löwen-Profi sich in diese Liste einreiht. Immmerhin konnte Romuald Lacazette nach dreimonatiger Verletzungspause ein vielversprechendes Comeback mit seinem Siegtor feiern.

Vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) geben wir Euch ein Update, welcher verletzte Löwe wie weit ist und wann jeweils mit der Rückkehr zu rechnen ist. Die Übersicht:

Stefan Aigner: Der Löwen-Kapitän zog sich vor vier Wochen nach einem Pressschlag mit Victor Andrade im Training einen Innenbandanriss im Knie zu. Der Ex-Frankfurter ist längst wieder in der Reha, auch wenn er, um das Knie zu stabilisieren - aktuell noch eine Schiene tragen muss. Demnächst soll Aigner mit leichtem Lauftraining beginnen. Der Comeback-Plan? Mitte November könnte der 29-Jährige wieder mitmischen und die Qualität der Löwen aufwerten.

Ivica Olic: Sein alter Knorpelschaden im linken Knie macht ihm derzeit wieder zu schaffen. “Das Knie ist entzündet”, sagt Trainer Kosta Runjaic. Eine Gewebeprobe soll Klarheit schaffen, derzeit hält sich der 37-jährige Kroate bei einem Kniespezialisten in Belgrad auf. Olic wird auf jeden Fall gegen Düsseldorf und Stuttgart fehlen - und vielleicht sogar noch länger. Comeback-Termin offen, solange sich weiter Flüssigkeit im Knie bildet.

Filip Stojkovic: Der Nationalspieler aus Montenegro (kostete 600.000 Euro Ablöse) wechselte im Sommer schon angeschlagen zum TSV 1860, absolvierte zwei Spiele und fällt seitdem mit einer hartnäckigen Leistenzerrung, die in den Schambeinbereich ausstrahlt, aus. “Wir müssen vorsichtig damit umgehen, damit es nicht chronisch wird”, sagte Runjaic unlängst über die Verletzung des etatmäßigen Rechtverteidigers. Aktuell kann Stojkovic nur laufen, an Mannschaftstraining ist nicht zu denken.

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Ribamar: Wechselte im Sommer für die Rekordsumme von 2,5 Millionen Euro von Botafogo Rio de Janeiro zum TSV 1860 - verletzt. Die Löwen-Ärzte haben einen Sehnenriss festgestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen, schaute auch DFB-Arzt Dr. Hans-Wilhem Müller-Wohlfahrt über die schwerwiegende Verletzung des 19-jährigen Angreifers. “Mull” bestätigte die Diagnose. Eigentlich sollte Ribamar am Montag das Individualtraining an der Grünwalder Straße aufnehmen - doch jetzt setzt ihn eine Erkältung außer Gefecht. Bei 1860 rechnen sie erst 2017 wieder mit Ribamar. Wichtig wird solange sein, den talentierten Brasilianer in einer fremden Kultur schnell zu integrieren. Und das ist genauso eine Herausforderung wie die Heranführung an die Zweite Liga.

Rodnei: Der Brasilianer, der seit Sommer 2015 bei 1860 unter Vertrag ist, macht seine Verletzungsanfälligkeit zu schaffen. Derzeit laboriert der Ex-Lauterer an einer Wadenzerrung. Der 31-Jährige könnte demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, ein Option für das Heimspiel gegen Düsseldorf ist er aber noch nicht.

Milos Degenek: Der australische Nationalspieler hat sich - wie Aigner - das Innenband im Knie angerissen. Der Verteidiger hält sich derzeit in seiner Heimat auf. Geplantes Comeback in der Zweiten Liga? Ende November.

Goran Sukalo: Der 35-jährige Routinier ist nach seinem Muskelriss im Oberschenkel wieder auf dem Platz - allerdings nur zu individuellem Training mit Reha-Coach Michael Sulzmann. Leicht laufen kann der ehemalige Nationalspieler auch schon wieder, freilich aber alles wohl dosiert. Ob Sukalo 2016 noch einmal in der Zweiten Liga auf dem Platz steht, ist sehr fraglich. “Aufgeben gibt es bei mir nicht”, sagt Sukalo.

Felix Uduokhai: Das 19-jährige Abwehrtalent wurde zuletzt aufgrund von Problemen an der Patellasehne geschont. Seit Montag bereitet sich der U20-Nationalspieler auf sein Comeback vor. Weil Uduokhai ein Mann für die Löwen-Zukunft ist, will man ihn behutsam aufbauen.

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Krisztian Simon: Der große Pechvogel der Blauen. Nach ausgestandenem Kreuzbandriss im Frühjahr zog sich der ungarische Nationalspieler im Aufbauprogramm erneut einen Kreuzbandriss im selben Knie zu. Sein letztes Pflichtspiel absolvierte der 25-jährige Außenstürmer am 1. November 2015 beim 1:0 über Duisburg. Im November will Simon wieder ins Training einsteigen - geplanter Comeback-Termin ist aber die Rückrunde.