In der Öffentlichkeit wird teilweise eine Trainer-Diskussion geführt - hat sie Kosta Runjaic geschadet?

(überlegt): Viel kann ich als Spieler nicht dazu sagen, aber was ich sagen kann: Der Trainer arbeitet sehr konzentriert und konsequent mit uns. Man merkt ihm nicht an, dass ihn irgendwelche Diskussionen nervös machen würden - aber das ist auch nicht seine Art. Nicht nur ich, sondern auch die Mannschaft ist davon überzeugt, was wir tun. Es herrscht alles andere als eine frostige Kälte in der Kabine. Zwischen uns und den Trainer passt kein Blatt Papier. Wir sind eine Einheit - auch in schlechteren Phasen wie aktuell. Natürlich bin auch ich unzufrieden damit, dass wir erst acht Punkte haben. Das schüttelt man nicht so einfach ab. Aber wir haben im Sommer alle davon gesprochen, dass wir gemeinsam etwas entwickeln wollen. Ich denke, dass es noch keiner geschafft hat, etwas in zwei oder drei Monaten zu formen. Wer uns im Training sieht, mit welcher Intensität trainieren, sollte dem Projekt Zeit geben.

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Gestatten Sie uns trotzdem eine Frage: Wie schafft es ein kleiner Verein, wie Ihr Ex-Klub FC Heidenheim, vor den Löwen in der Tabelle zu stehen?

Das ist ganz einfach zu beantworten: Der große Vorteil des FC Heidenheim ist die Eingespieltheit. Die Mannschaft ist seit dem Aufstieg quasi im Kern die gleiche. Das kann man gegen nichts aufwiegen. Da sind Mechanismen und Abläufe drin, die können bei uns noch nicht funktionieren. Wir sprechen da von einem Vergleich zwischen drei Jahren und drei Monaten.

Die letzte Frage: Warum haben Sie den Wechsel zu 1860 trotz des schwierigen Starts trotzdem nicht bereut?

Ehrlich? Ich habe keine einzige Sekunde bereut, hier zu sein. Ich habe mich nicht nur als Sportler, sondern auch als Mensch bei 1860 weiterentwickelt. Ich habe schon viel gelernt und durfte schon ein paar Monate den Verein kennenlernen. Ich fühle mich geehrt, dass ich miterleben darf, wie der Verein einen neuen Weg eingeschlagen hat. Es wird gerade viel Geld in die Infrastruktur gesteckt, wir bekommen neue Plätze. Das ist super - genauso die Tatsache, wieviele Menschen sich für den Verein und mich als Sportler interessieren. Das macht mich sehr stolz. Auf der anderen Seite ist das für mich aber auch eine Verpflichtung.