VON OLIVER GRISS

Derby-Time im Grünwalder Stadion: Die Polizei ist aufgestellt wie bei einem Bundesliga-Spiel - 20 Löwen-Fans dürfen sich dem Spielort nicht nähern - Anpfiff 19 Uhr

Auch wenn der sportliche Wert inzwischen gering ist, die Brisanz ist riesengroß, wenn sich heute ab 19 Uhr im Grünwalder Stadion die beiden U23-Teams des FC Bayern (Platz 16) und TSV 1860 (Platz 15) in der Regionalliga Süd gegenüber stehen. “Das ist ein Derby - es ist klar, dass wir das gewinnen wollen”, sagte Ex-Profi Matthias Imhof, inzwischen Leiter Organisation des Nachwuchsleistungszentrum 1860. Erstmals seit Dezember 2007 treffen die beiden Teams wieder aufeinander - und wenn man in die Geschichte der Nachwuchs-Derbys zurückblickt, gab es immer Probleme.

Weit weniger auf dem Platz als auf den Tribünen und rund um das altehrwürdige Grünwalder Stadion. Immer wieder kam’s zu Krawallen, selbst beim U19-Derby im Mai, als die Polizei über 90 Löwen-Fans bis zum Abpfiff in Gewahrsam genommen hatte. Unvergessen: Der Farbanschlag der Bayern-Fans 2008 in der Westkurve, als eine Gruppe Bayern-Fans die Treppen der Kurve rot-weiß anmalte…
Die Polizei, die mit bis zu 6000 Fans rechnet, ist heute angeblich aufgestellt wie bei einem Bundesliga-Spiel, um die rivalisierenden Fan-Gruppen voneinander zu trennen. Ein Hochsicherheitsspiel also auf dem Giesinger Berg. “Die Polizei wird sehr präsent sein”, weiß Imhof, “da wird nichts passieren.” Und Axel Dubelowski, der Fanbeauftragte des TSV 1860, sagt: “Wir hoffen alle, dass das Derby friedlich über die Bühne geht.”
Weil die Bayern Heimrecht genießen, ist die Stehhalle heute übrigens für die Bayern-Fans reserviert, die Löwen-Anhänger müssen in die Westkurve. Die Polizei nimmt es ganz genau: 20 szene-bekannte Löwen-Fans haben für heute vom KVR ein Betretungsverbot ausgesprochen bekommen - heißt: Wer dem Grünwalder Stadion von diesen Personen zu nahe kommt, kriegt eine Anzeige wegen Landfriedensbruch.

Die Tageskassen sind heute ab 17 Uhr geöffnet, Einlass ist um 17.30 Uhr.