Die blaue Notenparade: "...dann wirst du nie vorne ran kommen"
- Oliver Griss, florian Gress und Mark Geiger
- 07.04.2013 16:44
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VON OLIVER GRISS, FLORIAN GRESS UND MARK GEIGER
Ordentlicher Auftritt: Stefan Wannenwetsch. Foto: WAGNERNur 1:1 gegen Cottbus: Der Löwe kann daheim nicht mehr siegen - Schmidts Arena-Bilanz: Nur ein Sieg aus 7 Heimspielen
Nein, den Aufstieg will Florian Hinterberger selbst nach dem dürftigen 1:1 gegen Energie Cottbus noch nicht abschreiben: "Das erste Spiel gegen Lautern (0:1, d. Red.) macht mich immer noch wahnsinnig. Aber solange rechnerisch noch was möglich ist, geben wir nicht auf." Pessimistischer ist da Kapitän Benny Lauth: "Wenn du solche Spiele nicht gewinnst, dann wirst du nie vorne ran kommen." Auf Platz drei (derzeit Lautern) sind es sechs Punkte Rückstand. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): Beim Gegentor ohne Chance, ansonsten kaum geprüft. Während er bei den letzten Auswärtssiegen sich immer wieder durch Glanzparaden in Szene setzen konnte, ist die Effektivität der diesjährigen Löwengegner in der Arena nahezu schon unheimlich. Wie schon zuvor gegen Lautern, Bochum und Ingolstadt tauchte der Gegner gefühlt genau einmal vor Kiraly auf und vollstreckte jeweils eiskalt.
Moritz Volz (Note 3): Wirkte erstaunlich beweglich und hatte seine rechte Seite jederzeit gut im Griff. Auch mit einigen Ausflügen in die gegnerische Hälfte.
Guillermo Vallori (Note 2): Der Spanier schaltete im ersten Durchgang FCE-Topstürmer Boubacar Sanogo völlig aus. Auch John Jairo Mosquera machte dann später keinen Stich gegen den Innenverteidiger. Lange Zeit gefährlichster "Stürmer".
Kai Bülow (Note 3): Ebenfalls mit einer sehr soliden Vorstellung. Seine Geschwindigkeitsdefizite konnte er immer wieder durch geschickte Grätschen egalisieren.
Malik Fathi (Note 4): Die Leihgabe aus Mainz hatte seine linke Seite gut im Griff. Obwohl offensiv häufig präsent, blieben alle Aktionen wirkungslos. Beim 1:1 Gegentreffer war es dann aber, der zu tief stand, um Energies Torschützen Bittroff ins Abseits zu stellen.
Dominik Stahl (Note 4): In der Rückwärtsbewegung mit vielen gewonnen Duellen, doch nach vorne versprühte er keinerlei Kreativität aus dem Zentrum.
Daniel Bierofka (Note 4): Ein bitterer Nachmittag für den Löwen-Oldie! Erst fand er durch einige Fehlpässe nicht in die Partie und dann musste er nach einer halben Stunde bereits das Spiel verletzungsbedingt verlassen.
Moritz Stoppelkamp (Note 5): Es war einer der schwächsten Leistungen seit langem vom rechten Mittelfeldspieler. Seine Dribblings fruchteten nicht und auch seine Anspiele in die Spitze verpufften wirkungslos.
Marin Tomasov (Note 5): Während er zu Beginn der Partie noch einer der auffälligsten war, tauchte er nach und nach immer mehr ab. Unübersichtlich war die Szene in der vierten Minute, als er alleine auf Energies Tor zulief. Ob er dabei von Torwart Thorsten Kirschbaum gefoult wurde, konnten auch die TV-Bilder nicht endgültig aufklären, hätte aber Freistoß und die rote Karte für den FCE-Keeper bedeutet. Muss nun nach der gelungenen Halfar-Rückkehr zurecht um seinen Stammplatz bangen.
Rob Friend (Note 4): War kaum gefährlich vor dem Tor und sowieso sehr selten ins Spiel der Löwen integriert. Lediglich beim 1:0-Führungstreffer legte er traumhaft für Halfar auf.
Benny Lauth (Note 4): Wenn der Kapitän mal anzog, wurde es meist auch gefährlich im Strafraum der Cottbuser, doch häufig kam es nicht zu diesen Aktionen. Auffällig: Der Kapitän findet mit Friend irgendwie nicht zusammen.
Stefan Wannenwetsch (Note 3): Bekam bei der Kadernominierung überraschend den Vorzug vor Grigoris Makos. Weil sich Bierofka dann frühzeitig verletzte, durfte er eine Stunde lang ran. Obwohl er seine guten Szenen in Balleroberung und Passspiel hatte, fehlte auch bei ihm der letzte Tick, um für mehr Kreativität aus dem Mittelfeld heraus zu sorgen.
Daniel Halfar (Note 2): Traf 222 Sekunden nach seiner Einwechslung für Tomasov nach sehenswerter Kombination mit Lauth und Friend zum 1:0. Hätte kurze Zeit später mit seinem schwachen rechten Fuß allerdings auf 2:0
erhöhen müssen, wovon sich Cottbus wohl nicht mehr erholt hätte. Erfrischendes Comeback des Linksaußen, der zwei Minuten vor Ende noch einen Freistoß aus 19 Meter knapp über das Cottbuser Tor schoss.
Ola Kamara (Note 5): Sollte als schneller Stürmer ab der 67. Minute für Friend für mehr Gefahr bei den Kontern sorgen. Doch stattdessen fingen sich die Löwen drei Minuten später den Ausgleich. Wird immer harmloser statt besser. Während sein Start in der Winterpause und zum Rückrundenauftakt gegen Lautern noch vielversprechend gewesen ist, setzt der Norweger mittlerweile keinerlei Akzente mehr nach seinen Einwechslungen.
Alexander Schmidt (Note 5): Er schafft es nicht, den Löwen-Heimfluch zu beenden: In sieben Arena-Auftritten nur ein Heimsieg, der am 27. November 2012 beim 1:0 gegen Paderborn. Das ist zu wenig, um den großen Ansprüchen an der Grünwalder Straße gerecht zu werden. Dank Halfars Tor konnte Schmidt immerhin das erste Jokertor der Löwen in dieser Saison für sich verzeichnen, was aber letztendlich auch nur einen mageren Punkt einbrachte.
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