Die blaue Notenparade: Siebenmal die Fünf, einmal die Sechs!
- Oliver Griss und Florian Gress
- 20.04.2013 16:09
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VON OLIVER GRISS UND FLORIAN GRESS
1860 verliert 1:2 gegen den FSV Frankfurt: "Das lasse ich mir nicht bieten"
Nein, nicht nur der Investor droht mit folgenschweren Konsequenzen beim TSV 1860 - jetzt also auch der Trainer. Sein letzter Ausweg? "Das lasse ich mir nicht bieten, einige Spieler sind einfach vorne stehengeblieben. Wir haben alles vermissen lassen", schimpfte der sichtlich mitgenommene Trainer Alex Schmidt nach der desolaten 1:2-Heimpleite gegen den FSV Frankfurt im großen Pressessal der Allianz Arena. Die Mannschaft hat ihn wieder im Stich gelassen - und das nur ein paar Tage nach seiner Vertragsverlängerung bei den Löwen. Die blaue Notenparade:
Gabor Kiraly (Note 3): Bei beiden Treffern ohne Schuld, ansonsten wenig geprüft. Vor dem 0:1 parierte er erst noch glänzend gegen Frankfurt Verhoek, doch den Abpraller konnte Frankfurts Stark dann zur FSV-Führung verwerten.
Moritz Volz (Note 5): Nicht immer Herr der Lage und mit vielen Missverständnissen mit seinen Mitspielern in der Offensive. Außerdem viel zu langsam. An beiden Gegentoren war er allerdings nicht beteiligt.
Christopher Schindler (Note 5): Durfte endlich mal wieder von Beginn an ran. Doch nutzen konnte er seine Chance nicht! Spielte den tödlichen Fehlpass vor dem zweiten Frankfurter Tor von Michael Görlitz und wurde dann schon zur Pause ausgewechselt.
Gui Vallori (Note 5): Wurde beim 0:1 von seinem Gegenspieler überlaufen, doch dass der Spanier nicht der schnellste Mann ist, ist schon lange bekannt. Bereits im Mittelfeld hätte der Pass von Stark verhindert werden müssen. Zwar wieder mit etlichen gewonnen Zweikämpfen (15), doch die entscheidenden Duelle gingen diesmal nicht an ihn.
Malik Fathi (Note 4): Die sonst so starke Konstante in der Löwendefensive zum Rückrundenauftakt, ließ sich in den letzten Wochen auch immer mehr von seinen Mitspielern anstecken! Beim 0:2 ging er nach Schindlers Fehlpass nicht mit Görlitz mit und vertraute auf Vallori, der dann aber auch zu spät kam! Im zweiten Durchgang dann sehr viel in der Offensive unterwegs und kurz vor Schluss fast mit seinem erstem Löwentreffer, als er aus 16 Metern knapp am FSV-Gehäuse vorbeischoss.
Stefan Wannenwetsch (Note 4): Das Löwentalent war noch einer der willensstärksten Profis. Konnte aber lange Zeit nicht die Lücken im 1860-Mittelfeld stopfen und fabrizierte eine Menge Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung.
Daniel Bierofka (Note 5): Verlor sehr viele Bälle und brachte viele Zuspiele nicht zu seinen Mitspielern! Wirkte gar überfordert, da er oft seine Gegenspieler übersah.
Daniel Halfar (Note 5): Dem eigentlichen Tempodribbler gelang am Samstagnachmittag in der Allianz Arena so gut wie gar nichts! Strahlte keine Torgefahr aus und lief immer wieder in seine Kontrahenten hinein.
Marin Tomasov (Note 4): Jederzeit bemüht das Offensivspiel der Löwen anzukurbeln und im Gegensatz zu seinen Mitspielern auch mit ein paar gelungenen Aktionen. Bereitete zudem den 1:2-Anschlusstreffer durch Rob Friend mit einer wunderbaren Flanke vor.
Benny Lauth (Note 5): Der nötige Wille war dem Kapitän wirklich nicht abzusprechen, doch die Effektivität blieb komplett auf der Strecke! Gerade in der Schlussphase gab Lauth noch einmal alles, doch bis auf die Chance direkt nach dem Friend-Tor kam dabei gar nichts heraus!
Rob Friend (Note 4): Der zweikampfstärkste Stürmer der Liga erneut mit einem Tor, doch wie schon in St. Pauli brachte der Treffer keine Punkte! Beim Torjubel zeigte er mit dem Finger auf dem Mund Richtung Zuschauer, da er die vielen Pfiffe der Fans wohl als Provokation empfand! Obwohl die Kombinationen mit Sturmpartner Lauth nach wie vor stocken, ist Friend seit Wochen die einzige treffsichere Konstante in der kompletten Löwenoffensive.
Ola Kamara (Note 6): Direkt nach der Pause für Halfar eingewechselt. Doch in der zweiten Halbzeit tauchte er dann völlig unter oder produzierte Fehler! Als Mittelfeldspieler hatte er in 45 Minute gerade einmal 20 Ballkontakte. Nicht einmal in der Schlussphase, als die Löwen auf den Ausgleich drängten, konnte er sich im gegnerischen Strafraum einbringen. So macht eine Weiterverpflichtung vom SV Ried trotz der anfänglichen ordentlichen Leistungen keinen Sinn mehr …
Grzegorz Wojktowiak (Note 4): Kam nach dem Pausentee für Volz. Hinten mit ein paar verlorenen Zweikämpfen, vorne mit gefährlichen Einwürfen. Eine solide Vorstellung, wenngleich der FSV im zweiten Durchgang nur noch auf Ergebnis halten spielte.
Kai Bülow (Note 3): Fehlte im ersten Durchgang den Löwen immens in der Spieleröffnung, da er im Gegensatz zu seinen anderen Innenverteidigerkollegen auch raumöffnende Bälle spielen kann und nicht nur querschiebt. Defensiv brachte er auch etwas mehr Stabilität hinein und in der Offensive verhinderte der Innenpfosten nach Wojtkowiaks Einwurf den Ausgleich durch den früheren Rostocker.
Alexander Schmidt (Note 5): Seine Mannschaft ist laut Statistik das passsicherste Team der Zweiten Liga! Das liest sich erst einmal beeindruckend, doch wer die Löwenspiele genauer unter die Lupe nimmt, erkennt, dass dieser Spitzenplatz nur aufgrund des ständigen Quergeschiebes und Rückpässen zustande kam! Mehr Torgefahr im letzten Spieldrittel bleibt nach wie vor auf der Strecke. Seit dem letzten Spieltag stoßen nun auch noch Defensivprobleme hinzu. Damit bleibt Schmidt 2013 weiterhin ohne Heimsieg!
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