Die blaue Notenparade: 1860-Profis fahren die Krallen aus
- Oliver Griss
- 26.07.2014 19:43
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VON OLIVER GRISS
Ricardo Moniz stand auf dem Rasen: Immer wieder wurde er wegen Erinnerungsfotos gefragt. Geduldig erfüllte er jeden Wunsch. Und freilich: An diesem Nachmittag fiel es dem Löwen-Trainer womöglich leicht, schließlich zeigte der TSV 1860 sein bestes Spiel der Vorbereitung - und gewann vor 2000 begeisterten Zuschauern in Reit in Winkl mit 2:0 gegen Stoke City. Die Löwen fahren die Krallen aus - rechtzeitig vor dem Liga-Auftakt in Lautern. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): War selbst mal auf der Insel aktiv: Dass er so einen ruhigen Nachmittag erlebt, hätte der Ungar wohl nicht gedacht. Aber der 38-Jährige durfte sich trotzdem freuen: Vor dem Anpfiff teilte ihm der Trainer mit, dass er als Nummer 1 in die Saison geht.
Grzegorz Wojtkowiak (Note 3): Sehr stabil, nach vorne war’s freilich überschaubar. Aber das war gegen den Premier League-Klub womöglich auch nicht sein Auftrag.
Gui Vallori (Note 2): Ein Vorbild an Kampf und Leidenschaft. Obendrein fehlerlos. Dass er nicht mehr die Verantwortung als Kapitän hat, dürfte ihm zusätzlich einen Schub geben. Der Spanier hat’s dem Trainer mit diesem Auftritt schwer gemacht, ihn wieder aus der Mannschaft zu nehmen.
Christopher Schindler (Note 2): Einer der Gewinner der Vorbereitung: Moniz hat ihn eine Klasse besser gemacht.
Maxi Wittek (Note 2): Wenn man dem Löwen-Talent zuschaut, geht einem das Herz auf: Großes Spielverständnis und Leidenschaft pur. Was will man mehr, Löwenherz?
Julian Weigl (Note 2): Eine Stratege mit nur 18 Jahren. Haute gegen die Engländer dazwischen, wenn es notwendig war. Er wird seinen Weg gehen.
Edu Bedia (Note 2): Der Löwe, der den Ball streichelt. Setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt ein, ein bisserl torgefährlicher dürfte es aber dennoch sein.
Ilie Sanchez (Note 2): Das 1860-Hirn: Er gibt den Takt vor, sehenswert auch seine Spielverlagerungen.
Bobby Wood (Note 1): Machte heute den Unterschied aus. Pfeilschnell, robust und endlich mal torgefährlich. Seine Top-Leistung krönte er mit dem Treffer zum 2:0-Endstand.
Rubin Okotie (Note 2): Setzte zwar nicht die entscheidenden Aktionen vor dem Tor, aber nicht minder wichtig als die anderen. Ein Typ, der eine gute Ausstrahlung auf dem Platz hat.
Daniel Adlung (Note 2): Laufstark, zweikampfstark - und sogar Torschütze: Sein Tor zum 1:0 hat bei 1860 Seltenheitscharakter, weil es aus der zweite Reihe erzielt wurde.
Markus Steinhöfer (Note 3): Kam in der 46. Minute für Wojtkowiak in die Viererkette - und empfahl sich durchaus für einen Startplatz auf dem Betzenberg.
Yannick Stark: Kam zu spät für eine Bewertung.
Ricardo Moniz (Note 2): Seine Handschrift bei 1860 ist unverkennbar - kein Wunder, dass er nach dem Abpfiff der begehrteste Löwe war, als es um Erinnerungsfotos ging. Da ist Gerhard Poschner ein Glücksgriff gelungen, wie ihn 1860 lange nicht hatte.
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