Die blaue Notenparade: Achtmal die Note 5
- Alex Sicheneder und Uli Wagner (Foto)
- 12.12.2015 14:36
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VON ALEX SICHENEDER UND ULI WAGNER (FOTO)
Die Leistung bei der 1:3-Heimpleite gegen Heidenheim war ein sportlicher Offenbarungseid - sie zeigte einmal mehr, dass die 1860-Mannschaft in der derzeitigen Zusammenstellung keine Chance auf den Klassenerhalt hat. Wir haben die Löwen-Profis in der blauen Notenparade explizit bewertet:
Vitus Eicher (Note 4): War bei zwei der drei Gegentreffern machtlos und bewahrte Sechzig ein ums andere Mal mit guten Aktionen vor einer noch höheren Blamage. Trotzdem: Solange der Ur-Löwe einen solchen Ball wie beim 0:1 nicht abwehrt, kann er kein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft sein.
Gary Kagelmacher (Note 5): Während der Uru gegen den FSV noch krank gefehlt hatte, war er gegen Heidenheim ein Schatten seiner selbst. Der Routinier zeigte sich zu unsicher und fabrizierte ungewöhnlich viele Fehlpässe.
Christopher Schindler (Note 4): Der Kapitän wirkte gegen Heidenheim überspielt und präsentierte sich phasenweise fast wie ein unerfahrener Nachwuchsspieler: Mutlos und insgesamt enttäuschend. Von der sonstigen Souveränität Schindlers war bei der 1:3-Niederlage nichts zu sehen. Das Schlimme dabei: Der 25-jährige Perlacher war mit dieser Leistung noch der beste Abwehrspieler der Löwen.
Sertan Yegenoglu (Note 5): Ein Unsicherheitsfaktor - in dieser Form nicht zweitliga-tauglich. Gab beim 1:2 eine mehr als unglückliche Figur ab.
Maxi Wittek (Note 5): Nur noch ein Schatten seiner selbst. Bei ihm muss sich aber auch der Verein den Vorwurf gefallen lassen, dass einfach zu wenig erfahrene Spieler im Kader stehen, die ein Talent wie Wittek führen.
Milos Degenek (Note 5): Eigentlich war der Neuzugang aus Stuttgart ja eine der wenigen Konstanten im Team von Benno Möhlmann. Am Freitag aber erwischte der Serbo-Australier einen Tag zum Vergessen: Nur 50 Prozent seiner Zweikämpfe konnte der 20-Jährige für sich entscheiden. Viel zu wenig für einen Spieler, der in der Defensive Halt geben soll.
Fejsal Mulic (Note 5): War der 2,03 Meter große Sturm-Riese gegen Frankfurt noch bester Löwen-Profi, wurde er im Heimspiel gegen Heidenheim in der 36. Minute für Neudecker ausgetauscht. Der serbische Nationalspieler offenbarte große technische Defizite und taktisches Verständnis.
Daniel Adlung (Note 5): Steckt in einer schweren Krise - in dieser Verfassung hilft er den Löwen nicht weiter. Wirkt überspielt und teilweise überfordert.
Michael Liendl (Note 4): Sichtlich bemüht, aber lange ohne Durchschlagskraft – bis kurz vor der Pause: Da gab der Neuzugang per Freistoß (!) die Vorlage für Okoties Kopfball zum 1:1-Ausgleich. An diesem Tag noch einer der brauchbarsten Profis von Sechzig.
Marius Wolf (Note 5): Keine Dribblings, schwache Körpersprache, kein Elan - der U20-Nationalspieler sich schnellstens wieder besinnen, warum er bei 1860 Profi geworden ist.
Rubin Okotie (Note 4): Sein zwischenzeitlicher Ausgleichstreffer war das fünfte Tor in den letzten vier Spielen. Zwar lesen sich die Fakten positiv - doch insgesamt gesehen, nimmt sich der Österreicher immer noch zu viele Auszeiten.
Richard Neudecker (Note 3): Der 19-Jährige kam für den völlig indisponierten Mulic noch vor der Pause, brachte mit einigen Offensiv-Vorstößen frischen Wind ins Spiel und war an diesem gebrauchten Tag der mit Abstand beste Löwen-Profi.
Stefan Mugosa (Note 5): Wurde in der 68. Minute eingewechselt und glich seine Leistung an die seiner Mannschaftskollegen an. Hat fußballerisches Potential, aber ruft es bei 1860 nicht ab.
Benno Möhlmann (Note 4): Innerlich brodelt der Trainer-Guru - auch weil ihm in punkto Aufstellung derzeit die Hände gebunden sind. Wenn der 61-Jährige die richtige Schlüsse aus dieser erneuten Niederlage zieht (1860 braucht vier bis fünf neue Spieler), wird’s zum Klassenerhalt reichen.
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