VON MICHAEL SAILER UND ULI WAGNER (FOTO)

Veredelt soll der Punktgewinn aus dem 1:1 gegen Bochum werden - wenn’s nach Benno Möhlmann geht. In unserer blauen Notenparade sehen Sie, wie wir die Löwen-Profis samt ihres Trainers bewertet haben.

Stefan Ortega (Note 3): Machte beim 1:1-Ausgleichstreffer auf dem ersten Blick eine unglückliche Figur, Terrazzinos Schuss wurde von Schindler aber tückisch abgefälscht und war daher nahezu unhaltbar. Der Ex-Bielfelder zeigte sich das gesamte Spiel über sicher in der Strafraumbeherrschung, dazu parierte er spektakulär den Elfmeter von Novikovas. Der Torwartwechsel von Eicher zu Ortega war  im Nachhinein eine gute Entscheidung von Möhlmann.

Gary Kagelmacher (Note 3): Präsentierte sich wie gewohnt sicher in der Defensive, offensiv gelangen ihm ein paar ansehnliche Vorstöße, die leider nichts einbrachten. In der 40. Minute hatte er das 2:0 auf dem Fuß, sein Flachschuss stellte jedoch kein Problem für Bochums Torhüter Riemann dar. Das Wichtigste ist aber: An dem Deutsch-Uruguayer kommen die gegnerischen Flügelspieler momentan nur schwer vorbei, er stabilisiert die Löwen-Defensive.

Christopher Schindler (Note 3): Nach seinem schwachen Auftritt in Berlin war der Kapitän diesmal deutlich besser: Gemeinsam mit Mauersberger hielt er das Zentrum dicht, dazu unterliefen ihm keine Fehler im Aufbauspiel. Beim 1:1 hatte er Pech, dass er mit seinem Blockversuch den Ball unhaltbar abfälschte.

Jan Mauersberger (Note 3): Für ihn gilt dasselbe wie für Nebenmann Schindler: souverän in der Spieleröffnung, konsequent im Zweikampf. Der Neuzugang aus Karlsruhe hat sich nach seinem Horror-Auftritt in Berlin rehabilitiert und ist eine wichtige Stütze für die nächsten Abstiegsendspiele.

Sertan Yegenoglu (Note 4): Der Deutsch-Türke sprang für den gelbgesperrten Maxi Wittek ein, konnte aber keine Argumente für einen Stammplatz sammeln: viele kleine Fehler im Spielaufbau, dazu ein grob fahrlässiger Querschläger, der den Bochumern eine gute Konterchance ermöglichte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit holte er sich nach taktischem Foul eine gelbe Karte ab. Insgesamt eine dürftige Leistung des 21-Jährigen.

Kai Bülow (Note 4): Erledigte seinen Job als Staubsauger vor der Abwehr diesmal an der Seite von Dominik Stahl. Der gelernte Innenverteidiger machte seine Sache relativ solide, konnte der Löwen-Offensive aber keine Impulse verleihen. In der 86. Minute hatte Bülow Pech, als er nach einem Drehschuss im Fallen nur die Latte traf.

Dominik Stahl (Note 4): Bekam seine Chance in der Startelf, weil Benno Möhlmann mit einer Doppel-Sechs für mehr Sicherheit in der Defensive sorgen wollte. Spielte lange Zeit auf dem Niveau von Kai Bülow, bis ihm in der 62. Minute ein großer Fehler unterlief: Er fällte Bochums Offensivmann Haberer im Strafraum, was zu Recht zu einem Elfmeter führte. Die Doppel-Sechs könnte dennoch eine Zukunft haben bei den Löwen.

Daniel Adlung (Note 4): Blieb die gesamte erste Hälfte über unsichtbar, zur Halbzeit wurde er dann von Maxi Beister ersetzt. Der Vize-Kapitän ist nicht effizient genug, seine Aktionen bleiben zu oft nur Stückwerk, in seiner derzeitigen Verfassung hilft er den Löwen im Abstiegskampf nicht weiter.

Michael Liendl (Note 4): Der Österreicher blieb wie Adlung lange Zeit unauffällig, ehe sein Eckball in der 36. Minute zum 1:0 durch Okotie führte. Nichtsdestotrotz kam insgesamt zu wenig vom Mittelfeldmann. Die Konsequenz: In der 68. Minute wurde er ausgewechselt, für ihn kam Sascha Mölders.

Levent Aycicek (Note 3): Wie immer der Aktivposten im Offensivspiel der Löwen. Hohes Laufpensum, bissige Zweikampfführung, dazu präzise Pässe. Vor allem in der zweiten Halbzeit liefen alle Löwen-Angriffe über ihn, allerdings sprang nichts Zählbares dabei heraus. In der 87. Minute musste er vom Feld, für ihn kam Nico Karger.

Rubin Okotie (Note 3): Mit seinem Kopfballtor nach der Ecke von Liendl befreite er sich aus seiner Krise und erzielte Sechzigs ersten Treffer seit vier Spielen. Danach kam von ihm nicht mehr viel, er wurde von seinen Mitspieler aber auch nicht in Szene gesetzt. Trotzdem muss man festhalten: Der Klassenerhalt ist offenbar nur mit einem Okotie in Topform möglich.

Maxi Beister (Note 3): Nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit legte er einen 60-Meter-Sprint hin, am Ende kam dabei allerdings nur ein kümmerlicher Pass in die Strafraummitte zustande, wo sich keiner seiner Mitspieler positioniert hat. Zog in der Schlussphase einmal energisch ins Zentrum und suchte den Abschluss, Bochums Riemann parierte aber ohne Probleme. Die Leihgabe aus Mainz muss mehr solcher Aktionen zeigen, um sich für die Startelf zu empfehlen.

Sascha Mölders (Note 4): Kam in der 68. Minute für Liendl und warf sich gleich reihenweise in die Zweikämpfe. Trotz seines lobenswerten Einsatzes sprang für den Stürmer, der noch auf sein erstes Tor im Löwendress wartet, nichts Zählbares heraus, er hatte keinen einzigen Torschuss. Falls Benno Möhlmann in den nächsten Spielen wieder nur mit einem Stürmer spielt, wird es für ihn schwer werden, an Okotie vorbeizukommen.

Nico Karger: In den drei Minuten, die er auf dem Feld war, konnte er offensiv verständlicherweise nichts bewegen. In der Verteidigung war er in der letzten Minuten viel zu passiv, was den Bochumern fast noch eine Chance ermöglicht hätte.

Benno Möhlmann (Note 3): Der Löwen-Trainer überraschte den Gegner mit einem defensiveren 4-2-3-1-System - mit dem Punktgewinn hat diese Variante zumindest einen Teilerfolg gebracht. Warum seine Mannschaft vor allem in der Anfangsphase den nötigen Biss vermissen ließ, muss der Trainer erneut hinterfragen.

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