VON PASCAL LAWITSCH

TZ: Ginge es allein nach Löwenkapitän Guillermo Vallori, so würde sich der 32-Jährige definitiv auch in der kommenden Spielzeit das Trikot der Löwen überstülpen. Nachdem ihn Markus von Ahlen Mitte April auf die Tribüne schickte, kam Vallori auch in den letzten drei Spielen nicht mehr zum Einsatz. Dennoch stellte sein Berater klar, dass ein Wechsel für den Spanier nicht in Frage komme: “Er hat Vertrag bis 2015, identifiziert sich mit dem Verein, mit der Stadt, mit dem Umfeld. Es war nie ein Thema, dass er die Löwen verlässt.” Man habe auch schon mit dem Verein gesprochen und Vallori wolle sich dem Kampf stellen.

AZ: Dass Bildung auch außerhalb des Fußballplatzes für Profis wichtig ist, ist nichts Neues. Julian Weigl beispielsweise übt neben seiner noch jungen Profilaufbahn eine Ausbildung im 1860-Fanshop aus. Sein Kollege und Außenverteidiger Sebastian Hertner kümmere sich auch nebenbei um seine Weiterbildung: „Ich mache gerade mein Abitur nach. Nach dem Training investiere ich pro Tag schon noch zwei Stunden, damit es klappt.“ Drei Jahre werde es dauern, bis der 23-Jährige sein Fachabitur in der Tasche hat.

Guillermo Vallori  will die Löwen unter keinen Umständen verlassen:„Es kommt für mich nicht in Betracht, den Verein zu verlassen. Ich habe auch in der kommenden Saison noch einen Vertrag hier in München, somit gibt es da keine Diskussionen.“ In der neuen Saison beginne alles von Neuem und wie jeder Fussballer hätte auch er mal eine Krise. Die damalige Situation bei seinem Ex-Verein in Zürich möchte er nicht mit der augenblicklichen vergleichen, da damals die Kommunikation zwischen den Parteien fehlte und er direkt in die Zweite Mannschaft abgeschoben wurde. Und so habe er heute viel mehr Hoffnung auf eine Rückkehr: „Ich glaube an mich! Ich habe die Unterstützung der Fans, wenn auch nicht von allen. Aber das ist auch meistens nicht möglich.“ Ob er nächstes Jahr die Kapitänsbinde trage, sei ihm gleichgültig: “Das ist mir völlig egal, ob ich noch Kapitän bin. Ich mache kein Theater, wenn sich der Trainer gegen mich entscheiden sollte, ich kann auch ohne Binde spielen. Es macht mich jetzt schon stolz, dass ich ein Jahr Kapitän bei 1860 sein durfte. In zehn Jahren blättert man in den Geschichtsbüchern und liest dann meinen Namen.“

Bild: Die Suche nach einem neuen Trainer für die Profimannschaft erweist sich weiter schwierig. Noch immer wurde niemand vorgstellt oder offiziell für die Position verpflichtet. Laut Gerhard Poschner habe man mehrere Kandidaten auf der Liste. Einer davon sei Thomas Schneider. Der 41-jährige Trainer habe sehr gute Beziehungen zu Poschner und beide kennen sich noch von ihrer aktiven Zeit beim VfB Stuttgart, wo Schneider zuletzt den Trainerposten inne hatte. Die Löwen trafen sich am vergangenen Montag mit ihm und es werde offenbar konkret. Zu seinen Stärken zählen sein guter Umgang zu jungen Spielern und er sei posrtlich höchst motiviert. Schneider wohnt, ebenso wie Augsburgs Coach Markus Weinzierl, in Straubing in Niederbayern. Er schloss Lehrgang des Fußball-Lehrers 2011 als Zweitbester mit einem Notenschnitt von 1,3 ab.