VON OLIVER GRISS

Am Dienstagnachmittag gab’s eine interessante Email von der Pressestelle der Löwen - mit dem freundlichen Hinweis: Der Trainer wird künftig nicht mehr täglich sprechen. Die Erklärung im Wortlaut: “Cheftrainer Ricardo Moniz wird Ihnen in Zukunft vor den Spielen des TSV 1860 München als Gesprächspartner im Rahmen einer Pressekonferenz zur Verfügung stehen. Selbstverständlich steht unser Cheftrainer auch unmittelbar nach den Partien Rede und Antwort. Zudem ist es möglich, dass Ricardo Moniz nach Anfrage bei der Pressestelle zu aktuellen Anlässen Stellung nimmt. Individuelle Interviewtermine können weiterhin wie gewohnt angefragt werden.”

Wird dem Trainer beim TSV 1860 plötzlich das Reden verboten? Schon letzte Woche grätschte Nora Kosack, Mitarbeiterin der 1860-Pressestelle, in die Fragen der Journalisten: “Der Trainer spricht heute nicht - das ist Anweisung von ganz oben.” Eine Entscheidung, die aufgrund der aktuellen Entwicklung nachvollziehbar ist, auch weil sie einen Schritt in Richtung Professionalität an der Grünwalder Straße bedeutet.  Zum einen kann sich Moniz mehr auf seinen Job konzentrieren, zum anderen wird er auch so vor unüberlegten Aussagen geschützt.  Nicht mit allen Moniz-Interviews war der Verein in der Vergangenheit einverstanden. Und dem Trainer scheint die Maßnahme vielleicht auch recht zu sein, hatte er doch kürzlich verraten: “Wenn ich direkt vom Platz komme, dann ist das Adrenalin noch hoch…”

Für den TSV 1860 eine Steilvorlage, den Trainer jetzt ein wenig zu bändigen. Und wer weiß: Vielleicht werden die Spielregeln für Trainer und Medienlandschaft nach einem Sieg auf St. Pauli am Sonntag schon wieder gelockert…

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