VON OLIVER GRISS

Intensives Gespraech: Erich Meidert und Noor Basha, der Cousin von Hasan Ismaik. Foto: WAGNER Intensives Gespraech: Erich Meidert und Noor Basha, der Cousin von Hasan Ismaik. Foto: WAGNERIsmaik-Sprachrohr Noor Basha rechnet mit Robert Schäfer ab: "Früher hat er uns die Füsse geküst und fuhr stolz mit dem Aston Martin durch München - jetzt organisiert er einen Widerstand gegen uns" - Ismaik hat Topleute an der Hand: Auf den Verein kommen keine Mehrkosten zu

Noor Basha ist das Sprachrohr von Hasan Ismaik - er wächst immer mehr in die Rolle des früheren Statthalter Hamada Iraki hinein. Doch er hat es nicht einfach: Der TSV 1860 schneidet den Ismaik-Cousin wo es nur geht.

dieblaue24: Herr Basha, wann setzt sich die Investorenseite endlich mit dem Verein an den Tisch und strickt Lösungen für eine gute 1860-Zukunft?

NOOR BASHA: Da wir kein Feedback von der Vereinsführung bekommen, ist es für uns schwer den Fans Positives zu übermitteln.

Wie keinen Kontakt?

Hören Sie gut zu: Ich versuche seit zehn Tagen Otto Steiner zu erreichen. Ich habe ihm auf die Mailbox gesprochen, ihm SMS geschickt - aber: Keine Reaktion. Ich wollte ihn im Interesse des Klubs treffen. Zeit hat er leider nur für die "Bild"-Zeitung gefunden. Ich habe von ihm dort mehrere Interviews gelesen. Warum redet 1860 aber nicht mit uns?

Ist Hep Monatzeder für Sie auch nicht zu erreichen?

Nein! Auch er geht bei mir nicht ans Handy. Aber wie ich gehört habe, ist er unterwegs. Warum redet 1860 nicht mit uns?

Bliebe Geschäftsführer Robert Schäfer noch als Ansprechpartner…

Schäfer? Er ignoriert uns auch. Früher hat er uns die Füsse geküsst und fuhr stolz mit dem Aston Martin durch München - wir haben ihn gegen den Widerstand von Dieter Schneider unterstützt. Wir haben an ihn geglaubt, dass er den Verein, den so viele Fans lieben, weiterbringt. Das Ergebnis kennen wir alle. Was uns sehr traurig mach: Jetzt wo er glaubt, uns nicht mehr zu brauchen, organisiert er einen Widerstand gegen uns.

Das macht er?

Natürlich. Schäfer geht es nicht um den Erfolg des Vereins, sondern um seine persönlichen Interessen. Ich sag Ihnen ein Beispiel.

Nur zu!

Als ich im letzten Jahr Robert Schäfer um Tickets für das Auswärtsspiel bei Union Berlin fragte - und ihm auch mitteilte, dass Sven-Göran Eriksson dabei sein wird, hat er mir geantwortet: "Noor, unser Gästekontingent ist leider schon vergriffen." Ist das eine Art? Nein! Später sagte Schäfer zur Presse, er sei überrascht gewesen über  Erikssons Besuch. Arbeitet man so mit Partnern?

Dann dürften Sie sehr isoliert sein bei 1860…

Nein, ich spüre, dass die Fans ein Interesse haben, die Wahrheit zu erfahren.Viele fragen mich: "Warum kommt ihr nicht zusammen?" Es liegt nicht an uns! Wir werden von den Anhängern aufgefordert, hart zu bleiben und den Verein endlich auf professionelle Beine zu stellen.

Der Vorwurf der Vereinsseite: Ismaik habe gar keinen richtigen Plan…

Ich  kann Ihnen nur sagen: Wir haben Top-Leute an der Hand, die im deutschen und internationalen Fußball eine Marke sind. Wir wollten diese Personal-Entscheidung immer mit dem Verein gemeinsam treffen, aber wir werden ignoriert.

Wer soll die großen Namen denn bezahlen?

Das wird den Klub nicht belasten - weil Hasan die Bezahlung gemeinsam mit Sponsoren  zu 100 Prozent übernehmen wird. Nochmal: Wir wollen 1860 helfen, aber wir dürfen nicht.

Was läuft mit Erich Meidert?

Wir kennen uns schon länger aus dem Businessbereich - mit ihm kann man sehr gut über 1860 reden.

Wie ist 1860 noch zur retten? Diskutieren Sie mit!