Die Gegner-Analyse: "Wir müssen effektiver sein"
- VON MICHAEL SAILER
- 08.04.2016 15:39
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VON MICHAEL SAILER
Die „perfekte“ englische Woche mit drei Siegen in Folge ist längst in Vergessenheit geraten, nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg müssen die Löwen am heutigen Freitag gegen die SpVgg Greuther Fürth (18.30, dieblaue24-Liveticker) unbedingt einen Sieg einfahren. Benno Möhlmann stellt klar: „Wir haben Tacheles geredet. Ich bin gefordert, die richtigen elf Kerle in die Trikots zu stecken.“ Dagegen präsentiert sich die Situation beim Gegner aus Fürth deutlich entspannter: Der Tabellenzehnte hat mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun, möchte die Saison aber keinesfalls locker ausklingen lassen.
Oberste Priorität für Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck ist die Vermeidung gegnerischer Standards – die Standardstärke der Löwen hat sich in der Zweiten Liga längst herumgesprochen. Außerdem fordert Ruthenbeck von seiner Mannschaft, dass sie „aufmerksamer und effektiver“ spielt als zuletzt bei der 2:3-Niederlage gegen den SC Freiburg. Was ihr sonst noch über die Kleeblättler wissen müsst, erfahrt ihr im dieblaue24-Gegnercheck:
Personelle Veränderungen zum Jahreswechsel: Die Fürther sind die Transferkönige der Winterpause: sechs Spieler kamen, sechs Spieler gingen. Die Neuzugänge Ronny Marcos (Hamburger SV), Maurice Hirsch (Hannover 96, Leihe), Roberto Rodriguez (Novara Calcio, Leihe) und Ante Vukusic (zuvor ohne Verein) warten noch auf ihren ersten Startelfeinsatz, Nicolai Rapp (Hoffenheim, Leihe) durfte bei der 2:3-Niederlage gegen Freiburg erstmals von Beginn an auflaufen. Einzig Rechtsverteidiger Sebastian Heidinger (Heidenheim) etablierte sich als unumstrittene Stammkraft und bereitete bereits zwei Treffer vor. Von den sechs Abgängen Domi Kumbela (Braunschweig), Florian Trinks (Ferencváros), Stefan Thesker (Twente Enschede, Leihe), Zsolt Korcsmár (Vasas SC), Stephan Schröck (Ceres-La Salle, Leihe) und Goran Sukalo (jetzt bei den Löwen) fällt höchstens der Verlust von Sukalo ins Gewicht, der für die Kleeblättler in elf Saisoneinsätzen drei Tore erzielte und zwei vorbereitete.
Bisheriger Saisonverlauf: Zu Beginn der Saison klopfte man noch an den Aufstiegsplätzen an, spätestens seit Rückrundenbeginn hat sich die Spielvereinigung aber als graue Maus im Tabellenmittelfeld etabliert. 19 Punkte Rückstand auf Rang drei, zwölf Punkte Vorsprung vor Rang 16 – kurz gesagt: Für die Fürther geht es in dieser Saison sportlich um nichts mehr. Falls die Kleeblättler noch ein paar Plätze nach oben klettern würde, bekäme man immerhin zusätzliches TV-Geld.
Die Bilanz gegen die Löwen: Das Duell der beiden Klubs hat eine lange Tradition: Im Februar 1911 traf man zum ersten Mal aufeinander, seitdem gab 133 Aufeinandertreffen. 56-mal gewann Fürth, 49-mal die Löwen (27 Remis). Von den letzten fünf Duellen konnte der TSV vier für sich entscheiden, nur im Hinspiel dieser Saison unterlag man den Franken 0:1. Den Siegtreffer von Marco Stiepermann musste Benno Möhlmann damals im Krankenhaus verfolgen, er konnte wegen einer Gallenblasenentzündung nicht mit an den Ronhof reisen.
Stimmung im Fan-Lager: Dass die Saison für Fürth längst gelaufen ist, merkt man auch an den Zuschauerzahlen: Fürth belegt den drittletzten Platz in der Zuschauertabelle, zuletzt fanden weniger als 8.000 Fans den Weg in den Ronhof. Zum bayerischen Derby reisen immerhin zwischen 350 und 450 Fürther nach München. Der TSV erwartet insgesamt ca. 18.000 Zuschauer in der Allianz Arena – eine ordentliche Kulisse angesichts der sportlich prekären Lage der Löwen.
Ausfälle: Trainer Stefan Ruthenbeck muss in der Allianz Arena auf die langzeitverletzten Zlatko Tripic (Kopf- und Wirbelsäulenverletzung) und Dominik Schad (Mittelfußbruch) sowie Maurice Hirsch verzichten, der sich unter der Woche eine Bauchmuskelzerrung zuzog. Außerdem fehlt Mittelfeldleader Jurgen Gjasula wegen einer Rotsperre – seine Absenz ist ein schwerer Verlust für die Fürther Offensive.
Voraussichtliche Startaufstellung: Mielitz – Heidinger, Caligiuri, Franke, Gießelmann – Hofmann, Röcker – Stiepermann, Zulj, Freis - Berisha
dieblaue24 meint: Beide Teams konnten in den letzten Spielen keine überzeugende Punkteausbeute einfahren. Der große Unterschied: Fürth wusste spielerisch zu überzeugen, wohingegen das Offensivspiel der Löwen komplett ideenlos ist. Daher sind die Kleeblättler leichter Favorit in der Allianz Arena – falls sich die Löwen aber wie gewohnt stark bei Standards präsentieren, ist der Derbysieg drin. Unser Tipp: 2:1 für 1860!