VON MARCO BLANCO UCLES UND BERND FEIL (MIS/FOTOS)

Die Löwen im Blick der gesamten Bundesrepublik…

Der Pokal-Kracher gegen Borussia Dortmund, der sich für den TSV 1860 beim 0:3 als kostenlose Lehrstunde in Sachen Tempo und Spielwitz entpuppte, wurde zur besten Sendezeit live im ZDF übertragen. Und das klangvolle Erstrunden-Duell zog die Menschen vor die Bildschirme. 3,73 Millionen Menschen verfolgten im Schnitt die Partie. Das entsprach einem Marktanteil von 16,6 Prozent ab 20.45 Uhr.

Keine andere Sendung brachte gestern mehr TV-Zuschauer ein. Zum Vergleich: Den Film “Zimmer mit Stall: Feuer unterm Dach” in der ARD sahen 3,53 Millionen Menschen. Wie gewaltig die Quote des Pokal-Krachers ist, zeigt das Beispiel der Übertragung des ersten Drittliga-Spiels der Saison die Woche zuvor. Beim Löwen-Triumph in Dresden (4:3) sahen 822.000 Menschen live im Ersten zu, wie die Mannschaft von Trainer Michael Köllner die ersten drei wichtigen Zähler im Aufstiegskampf sammelte.

Umso bitterer, dass der Löwe gegen den BVB nicht ansatzweise an sein Leistungs-Maximum kam. Sportlich konnte 1860 gegen Dortmund - im ZDF waren Ex-Sechzger Sven Bender (33) sowie der ehemalige Stadionsprecher Stefan Schneider (60) als Experten am Mikro - also keine Eigenwerbung betreiben.

Auch wenn die gute Stimmung auf Giesings Höhen zweifelsohne in die Wohnzimmer der Nation übertragen wurde, zeigten sich Teile des Löwen-Anhangs von ihrer schlechten Seite. Immer wieder brannte in der Westkurve - genauso im Gästeblock - Pyro-Technik, die Fahne mit dem durchgestrichenem Ismaik-Kopf wurde zudem über 90 Minuten geschwenkt. Der neutrale TV-Zuschauer dürfte sich dabei seinen Teil gedacht haben…