Lannert-Debüt missglückt: Köllner sucht weiter nach idealer Rechtsverteidiger-Lösung
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
- 01.08.2022 09:01
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VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
Den Löwen wurden beim 0:3 im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund gnadenlos die Grenzen aufgezeigt…
Kamen Donyell Malen, Marco Reus und Co. ins Rollen, ging es für die Defensivabteilung der Sechzger schlichtweg zu schnell. Im zweiten Durchgang verhinderte Keeper Marco Hiller mit mehreren Glanzparaden, dass 1860 völlig unter die Räder geriet. Der von Trainer Michael Köllner nach der Partie angesprochene “Zwei-Klassen-Unterschied” war noch milde ausgedrückt. Damit gab es auch im zweiten (ernstzunehmendem) Pflichtspiel der Saison drei Gegentreffer. “Wir waren mit der Defensivleistung in der vergangenen Saison nicht einverstanden, das muss besser werden”, erklärte Köllner vor rund zwei Wochen. Bislang sind die Fortschritte nicht wirklich erkennbar.
Besonders auffällig: Die rechte Abwehrseite bleibt die große Achillesferse der Sechzger. Gegen die Borussia feierte Neuzugang Christopher Lannert sein Pflichtspieldebüt. Wobei von feiern nicht die Rede sein konnte. Der pfeilschnelle Donyell Malen - später vom DFB zum Spieler des Spiels ernannt - machte mit dem 24-Jährigen, was er wollte. Nach nur 18 Minuten hatte Köllner ein Einsehen und ersetzte den gelb-rot gefährdeten Lannert mit Niklas Lang, der es zumindest etwas besser machte. Es wird spannend zu beobachten sein, wie Lannert diesen Nackenschlag gleich zu Beginn seiner Löwen-Zeit wegstecken wird. Dass er es eigentlich kann, bewies er vergangene Saison in Verl und in der Vorbereitung für die Löwen. Nächste Bewährungschance (sofern Köllner es zulässt): Kommenden Samstag gegen den VfB Oldenburg (14.03 Uhr, db24-Ticker).
Damit ist der nächste Versuch Köllners, endlich Stabilität auf diese Position zu bringen, vorerst gescheitert. Seit dem Trainingsauftakt Mitte Juni tüftelt der 52-Jährige an der Personalie des Rechtsverteidigers. Ausprobiert hat er viele Kandidaten: Marius Willsch, Nathan Wicht, Christopher Lannert, Niklas Lang und Leandro Morgalla. Überzeugen konnte nur der 17-jährige Morgalla beim 4:3-Auftaktsieg in Dresden - wenn auch nicht restlos. Der U18-Nationalspieler ist - genauso wie Lang - allerdings gelernter Innenverteidiger, wird nach dem Ausfall von Semi Belkahia mehr denn je im Abwehrzentrum benötigt.
Die beiden naheliegendsten Optionen auf der rechten Abwehrseite, Marius Willsch und Christopher Lannert, benötigen nach Verletzung bzw. Corona-Infektion noch Zeit, ehe sie bei 100 Prozent sind. Das Problem dabei: Der Löwe hat keine Zeit. 1860 hat den großen Angriff auf die Zweite Liga ausgerufen, kann sich in der Liga kaum eine Schwächephase erlauben.
Die Alternative, die mit ziemlich großer Sicherheit sofort funktionieren würde, heißt Yannick Deichmann. Der 27-Jährige gefiel in der vergangenen Spielzeit auf der Rechtsveteidigerposition, war einer der stärksten Löwen. Köllner will dieses Szenario jedoch unbedingt vermeiden - als zu wichtig im zentralen Mittelfeld erwies sich Deichmann in der Saison-Vorbereitung und beim Liga-Auftakt in Dresden (4:3).
db24 meint: So lange Willsch und Lannert nicht bei 100 Prozent sind, muss Köllner auf Deichmann oder Morgalla als Aushilfs-Rechtsverteidiger setzen.