VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Während sich die Bosse einen imaginären Maulkorb verpasst haben, redet Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik: Einerseits bedankt sich der 45-jährige Jordanier in seinem neuesten Facebook-Post bei der Mannschaft für die Wiedergutmachung mit dem 3:1-Derbysieg in Ingolstadt und bei Hauptsponsor “Die Bayerische” für die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2027, andererseits fordert er weiter Aufklärung und eine Vision für die Blauen. Ismaik hat sich seit dem Zwangsabstieg 2017 aus dem operativen Geschäft herausgehalten, den Stab an den e.V. übergeben. 1860 tritt seit Jahren auf der Stelle. Die Ismaik-Botschaft im Wortlaut:

Ich freue mich sehr, dass die Mannschaft mit dem 3:1-Erfolg in Ingolstadt die gewünschte Reaktion gezeigt hat. Das ist etwas Balsam auf unsere Wunden, jedoch darf bei 1860 jetzt nicht der immer wiederkehrende Fehler gemacht werden, dass nach ein paar Siegen wieder alles in Ordnung ist. Es gibt Gründe, warum sich der TSV 1860 in diese, für uns alle unbefriedigende, Situation selbst manövriert hat. Genau das gilt es jetzt zeitnah aufzuarbeiten und transparent zu machen. Wie lange wollen wir auf diesem Niveau noch weitermachen?

Die vielen Fans und Mitglieder, aber auch die treuen Sponsoren, haben es verdient, dass aus 1860 nach Jahren der Stagnation ein erfolgreicher Verein wird. Ich bedanke mich bei dem Hauptsponsor Die Bayerische ausdrücklich für seine Vertragsverlängerung, aber auch bei allen anderen Partnern, die sich schon jetzt entschieden haben, den Löwen weiter treu zur Seite zu stehen.

Erlauben Sie mir noch eine persönliche Meinung zu Maurizio Jacobacci: Ich finde seine Herangehensweise sehr authentisch und belebend für 1860. Es wirkt für mich zumindest von außen so, dass der Trainer auch den Zugang zu den Spielern gefunden hat. Ich würde mir wünschen, dass der Klub möglichst kurzfristig die Weichen für die neue Saison stellt, auch als Signal für weitere Personalentscheidungen.

Ich bedanke mich auch an dieser Stelle für die vielen vielen Zuschriften in den letzten Wochen über meine Kanäle. Ich beabsichtige im nächsten Monat nach München zu kommen, um dann mit Fans über ihre Wünsche, Sorgen und Ängste zu sprechen. Für mich jedenfalls ist es kein hinnehmbarer Zustand, dass sich 1860 mit der Dritten Liga auf Dauer arrangiert.