VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

U19-Nationalspieler Marius Wörl wird in der neuen Saison nicht für den TSV 1860 auflaufen - der angedachte Leihvertrag mit dem neuen Wörl-Klub Hannover 96 ist nach “Merkur”-Informationen geplatzt.

Das deckt sich mit den db24-Informationen. Der Mittelfeldspieler wird die Sommer-Vorbereitung damit bei den Niedersachsen beginnen.

Der Grund: An der Grünwalder Straße 114 konnten sich die Gremien nicht darüber einigen, ob Wörl ausgeliehen werden soll. Der 19-Jährige, der bislang für 320 Euro kickte, wäre gern noch ein Jahr bei 1860 geblieben.

Einen Profiteur gibt es jetzt aber trotzdem, nachdem die Löwen es wieder mal verpassten, ein vielsprechendes Talent längerfristig an sich zu binden. Der e.V. kassiert für Wörl eine Ausbildungsentschädigung von rund 100.000 Euro - in zwei Jahren wäre das NLZ nach db24-Informationen leer ausgegangen.

Warum konnte Wörl eigentlich nicht verlängert werden? Diesen Schuh muss sich in erster Linie Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel anziehen. Als man sich richtig um Wörl bemühte, war es eigentlich schon zu spät. Das abgegebene Angebot an Wörl war zuletzt sehr ordentlich, doch in der vergangenen Saison geschahen zu viele Schnitzer, die nicht unbedingt förderlich für eine weitere Zusammenarbeit gewesen sein sollen: U.a. war für Wörl im Sommer 2022 trotz guter Leistungen in der Vorbereitung kein Platz auf dem Mannschaftsbild der Profis vorgesehen, dann bekam er zunächst keine feste Rückennummer sowie auch keine Lederhose für die Wiesn. Außerdem soll es nicht gut angekommen sein, dass der Einsatz von Ex-Coach Michael Köllner für eine Sonderprämie kein Gehör bei der Geschäftsführung gefunden hat. Sehr schmerzvoll für Wörl sei auch die Verbannung unter Interimstrainer Günther Gorenzel in den vier Partien gewesen, hört man aus seinem nahen Umfeld.

Der Marktwert des Mittelfeldtalents liegt aktuell bei 350.000 Euro, dürfte sich aber in den nächsten Wochen auf rund 800.000 Euro steigern.

db24 meint: 1860 muss sich unbedingt anders aufstellen, um in Zukunft bei seinen Talenten das Potential rechtzeitig zu erkennen und diese dementsprechend mit Verträgen ausstatten. Wörl ist leider kein Einzelfall in den letzten fünf Jahren.