VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Torsten Ziegner, der Trainer des MSV Duisburg, war nach der empfindlichen 0:3-Pleite gegen die Löwen richtig bedient. Was ihn besonders auf die Palme brachte: Die Leistung von Schiedsrichter Martin Petersen aus Stuttgart. "Die Krönung war die nicht gegebene gelb-rote Karte gegen Verlaat", polterte der 45-Jährige auf der Pressekonferenz nach der Partie, um dann kurze Zeit später seinem Frust freien Lauf zu lassen: "Eine klare gelbe Karte und die Begründung des Schiedsrichters dann noch unsäglicher, die dazu geführt hat, dass wir nicht mehr ins Spiel gekommen sind. Er meinte, dass es schon eine Gelbe Karte war, aber der Spieler beim Foul vom Tor weggelaufen ist und Verlaat schon vorbelastet war. Diese Plausiblität muss mir mal jemand erklären. Ich habe es nicht verstanden."

Babak Rafati, der ehemalige Fifa-Schiedsrichter und inzwischen Experte für das Online-Magazin liga3-online.de, konnte diese Meinung nicht teilen. Er sagte am Montag gegenüber dem Portal: “Bei diesem Zweikampf kommt Verlaat im Kampf um den Ball einen Moment zu spät, trifft Bakir mit einem Allerweltsfoul am Fuß und bringt ihn zum Fall. Dieses Foulspiel war von der Intensität nicht gelbwürdig. Zudem liegt kein taktisches Foulspiel vor, weil der Ball nach links vorbeigelegt wird und somit der Zug zum Tor nicht gegeben ist. Das zeigt der Schiedsrichter auch sehr gut demonstrativ an. Außerdem ist ein weiterer Mitspieler vor Verlaat in unmittelbarer Nähe des Geschehens und kann eingreifen, so dass insgesamt kein aussichtsreicher Angriff unterbunden wird. Insgesamt sind daher die Ermahnung und die Entscheidung, keine zweite gelbe Karte zu zeigen, die zu einer Ampelkarte geführt hätte, eine richtige Entscheidung.”

Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci hatte kurz nach dieser Situation reagiert und seinen Kapitän in der 65. Minute vom Feld genommen, ihn durch Niki Lang ersetzt. Verlaat wurde nach seinem Foul gegen Ex-Löwe Thomas Pledl, der mit einer Schulterverletzung raus musste, pausenlos vom MSV-Anhang ausgepfiffen.

Weil Verlaat die Ampelkarte erspart geblieben ist, können die Sechzger auch im Heimspiel gegen Drittliga-Neuling VfB Lübeck (Dienstag, 19 Uhr, db24-Ticker) auf Verlaat zurückgreifen.