12-Minuten-Protest im Grünwalder Stadion?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 18.01.2024 14:46
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Löwen brauchen unbedingt drei Punkte zum Re-Start der Dritten Liga gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten MSV Duisburg (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker)...Es ist gut möglich, dass die eigenen Fans sich nicht aufs Spielfeld konzentrieren, sondern im ausverkauften Grünwalder Stadion bei einem bundesweiten Protest mitmachen. Die Löwen können alles gebrauchen, nur keine Ruhe in der Kultstätte. Auf der Homepage des Ultra-Dachverbands “Münchner Löwen”, die seit Monaten nicht mehr geschlossen auftreten, ist genau von diesem Protest unter dem Titel “Nein zu Investoren in der DFL” die Rede. Die Löwen spielen bekanntlich nicht in der DFL, sondern in einer DFB-Liga. Und trotzdem scheinen die Löwen-Fans ein Interesse an diesem Protest zu haben.
Das Bündnis Fanszenen Deutschlands hat für den kommenden Spieltag einen weiteren Aktionsspieltag als Protest gegen den Investoreneinstieg in der DFL angekündigt. An diesem Wochenende nehmen auch Zweite und Dritte Liga ihren Spielbetrieb nach der Winterpause wieder auf, in vielen Stadien soll es Protestaktionen geben. “Erneut wird es die ersten zwölf Minuten keinen organisierten Support von den Kurven geben”, teilten die Fanszenen Deutschlands mit.
Zahlreiche Ultragruppen und organisierte Fanszenen sind Teil des Bündnisses. Anlass für den Protest bleibt der geplanten Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga. Schon im Dezember nach dem Beschluss der DFL-Mitgliederversammlung hatte es einen solchen Aktionsspieltag gegeben. Die DFL-Mitgliederversammlung entschied im Dezember mit der kleinstmöglichen Mehrheit (möglicherweise war Hannover 96-Macher Martin Kind mit seiner Stimme das Zünglein an der Waage), dass ein Investor 20 Jahre lang an den Einnahmen der DFL beteiligt werden soll. Dafür leistet der Investor eine Zahlung von rund einer Milliarde Euro, mit der die DFL ihr Geschäftsmodell digitaler und internationaler aufstellen will. Am Mittwoch entschied das DFL-Präsidium einstimmig, nur noch mit zwei möglichen Geldgebern weiter zu verhandeln.