Giannikis: Das ist meine Mission bei 1860
- VON OLIVER GRISS, ULI WAGNER UND IMAGO (FOTO)
- 16.02.2024 08:46
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VON OLIVER GRISS, ULI WAGNER UND IMAGO (FOTO)
Es war nicht so, dass alle Hurra geschrien haben, als der TSV 1860 Anfang Januar Agis Giannikis (43) als neuen Cheftrainer an der Grünwalder Straße 114 vorgestellt hat.Doch seine Ergebnisse widerlegen all die Zweifel: Der Deutsch-Grieche hat die Löwen zunächst aus dem Gröbsten geführt, holte aus seinen ersten sechs Spielen beachtliche 12 Punkte - Platz 13 in der Dritten Liga. Derzeit ist 1860 nach Punkten sogar die beste Mannschaft im Jahr 2024. “Natürlich ist es meine Mission, die Skepsis, die es natürlich bei jeder Trainereinstellung gibt, mit guter und ehrlicher Arbeit zu widerlegen”, sagte Giannikis auf db24-Anfrage. Kurz: Der Jacobacci-Nachfolger will kräftige Spuren in München-Giesing hinterlassen.
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Dass mit Vize-Präsident Hans Sitzberger und Geschäftsführer Marc Pfeifer zwei Funktionäre schon wieder weg sind, die ihn neben Dr. Christian Werner mit ins Amt gehoben haben, war bei der Gesprächsrunde bei Kaffee und Kuchen am Mittwochnachmittag im Presseraum an der Grünwalder Straße 114 kein Thema. Giannikis will sich aus der Vereinspolitik bei den Löwen heraushalten. Er hat in den letzten Wochen dazu bestimmt viel gehört - und deswegen ist es für ihn schlauer, darüber nicht zu sprechen. Er will sich nicht verbrennen. All seine Vorgänger (Bierofka, Köllner, Jacobacci) wurden am Ende Teil dieser Politik.
Giannikis’ Thema ist der Sport.
Giannikis hat in kurzer Zeit schon sehr viel bewegt: Er ist immer noch unbesiegt, er hält die XXL-Gruppe (31 Profis) gekonnt bei Laune, er kann ein Spiel lesen und auch zwischen Systemen switchen - das macht den früheren Übungsleiter des AEK Athen so interessant. “Wir haben das System immer so umgestellt, dass das maximale Ergebnis auf dem Platz möglich ist”, erklärt Giannikis: “Ich bin ein Trainer, der der Mannschaft das gibt, was ich denke, dass sie braucht, dass sie auch erfolgreich sein kann. Ist es Ruhe, Sachlichkeit, Impulsivität und auch mal Aggressivität. Meine Intention ist, ein Gespür zu entwickeln, was die Mannschaft braucht.” Die Löwen brauchen aktuell Pflege, Ruhe, sachliche Ansprachen und einen gut justierten Matchplan. Giannikis: “Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit und nicht in Stein gemeißelt, dass es so weiter geht.”
Das weiß auch Sport-Geschäftsführer Werner: “Über den guten Start freu ich mich sehr, trotzdem ist Kernaussage, dass wir noch gar nichts erreicht haben. Es war und ist eine ganz schwierige Aufgabe und wir werden uns keinen Millimeter von irgend etwas ablenken lassen, um das Ziel zu erreichen.” Nächste Etappe auf dem Weg zu Rettung: Das Heimspiel gegen Halle (Sonntag, 19.30 Uhr, db24-Ticker).