VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es war eine Wahlkampf-Rede von Geschäftsführer Oliver Mueller am Sonntagmittag für den e.V., die Meister-Löwe Fredi Heiß (82) tief erschüttert hat: "Ich bin irritiert über diese Wahlpropaganda des neuen Geschäftsführers. Er sollte eigentlich neutral sein."

Wer Heiß nicht mehr kennt: Er ist seit 70 Jahren im Verein, gewann an der Seite von Petar Radenkovic die Meisterschale 1966 - und war später auch Funktionär bei den Löwen.

Gegenüber den Gesellschaftern sei er neutral, wehrte sich Mueller gegen Vorwürfe in den Medien. „Wir wollen die KGaA seriös aufstellen. Wir haben einen Plan, wir reden nicht nur, wir machen!“

Vor einigen Wochen hatte Mueller den “neuen Biss der Löwen” mit dem Angriff auf die Nummer 2 in Bayern vorgestellt. In fünf Jahren wollen die Blauen am Ziel sein. Wie das ohne eine Finanzspritze gehen soll, verriet er damals nicht. Mueller bemängelte, dass von den Kritikern an seinem Plan mit ihm nicht gesprochen worden war, „bevor lizenzschädigende Aussagen getroffen wurden“.

Die von ihm vorgestellte Neustrukturierung der KGaA des TSV 1860 München sei „alternativlos“ und tue richtig weh, weil sich die Gesellschaft aktuell „in einem desolaten Zustand“ befände. Seit dem Zwangsabstieg 2017 wird dieser Kurs nun gefahren - und von der e.V.-Seite immer für gut befunden. Seitdem hat 1860 mit Markus Fauser, Michael Scharold, Günther Gorenzel und Marc Pfeifer vier Geschäftsführer eingesett, die mittlerweile wieder Vergangenheit sind - seit Februar 2024 sind Mueller und Christian Werner für die Profiabteilung verantwortlich.

Neben vielen positiven Kennzahlen musste Mueller gestern einen Jahresfehlbetrag von 1,75 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022/2023 der Profigesellschaft attestieren. Hallo Konsolidierung? Als Mueller dies bei seiner Präsentation verriet, hatten viele Anhänger noch gar nicht eingecheckt auf der Mitgliederversammlung - zu groß war der Andrang…