VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Am Sonntag auf der Mitgliederversammlung wurde noch die neue heile Löwen-Welt vorgespielt...

Doch im Hintergrund, an der Grünwalder Straße 114, rumort es gewaltig: Der Sparkurs wird beim Drittliga-Dino aus München-Giesing von den beiden neuen Geschäftsführern Oliver Mueller und Dr. Christian Werner gnadenlos durchgesetzt.

Mehrere Mitarbeiter verabschieden sich demnächst: Nach db24-Informationen wird der langjährige Teammanager Fatih Aslan auf eigenen Wunsch zu Österreichs Spitzenklub Red Bull Salzburg wechseln. Er war über sieben Jahre für 1860 München tätig - und damit einer der wenigen Konstanten. Der Deutsch-Türke war bei den Spielern äußerst beliebt. Es heißt intern, dass er mit dem Trainerteam und den Spielern ein tolles Verhältnis hatte. Mit dem Pfeifer-Aus habe sich aber viel bei 1860 geändert, heißt es. Für die Aslan-Rolle könnte Ex-Kapitän Stefan Lex in Frage kommen: Der frühere Stürmer ist aktuell Bindeglied zwischen Profis und NLZ. Aber ob man sich diese Stelle noch leisten will? Lex spricht die Löwen-Sprache und dürfte für diesen Job durchaus geeignet sein.

Auch Fitnesstrainer Jörg Mikoleit sucht nach zwei Jahren das Weite: Er wird nach db24-Informationen zum Schweizer Traditionsklub Grasshoppers Zürich wechseln. Ursprünglich wollte das Kraftpaket bei den Löwen bleiben. Ob Mikoleit noch die Leistungstests ab morgen durchführt, ist fraglich. Sein Vertrag läuft zum 30. Juni aus.

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Auch die Pressestelle wird künftig anders aussehen: Zwei Mitarbeiterinnen, die sich in der Vergangenheit vor allem um die Social Media-Kanäle gekümmert haben, gehen. Darunter auch Alina Hacker, die zeitweise durch die Pressekonferenzen geführt hat. Sie geht freiwillig. Auch der langjährige KGaA-Mitarbeiter Joachim Mentel, der sich um das Bespielen der Webseite gekümmert hat, wird nach db24-Infos künftig nur noch für den e.V. im Einsatz sein. Möglicherweise muss Pressesprecher Rainer Kmeth demnächst noch mehr Zeit in die Löwen investieren. Dabei wird Social Media immer wichtiger - auch, weil viele die lokale Presse nur noch sporadisch über 1860 berichtet.

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Der Abgang von Physiotherapeut Stefan Müller steht schon länger fest (db24 berichtete) - er macht sich selbständig, heißt es. Warum er beim Saisonfinale gegen Bielefeld (0:2) nicht verabschiedet wurde, soll viele Mitarbeiter überrascht haben. Auch die Empfangsstelle wurde gestrichen.

In der Geschäftsstelle des Drittligisten soll die Unsicherheit jedenfalls groß sein. Auf der klubeigenen Webseite werden bereits Mitarbeiter für die Pressestelle, Mitarbeiter Spielbetrieb & Sicherheit und Aushilfen im Ticketing gesucht.

Man darf gespannt, wie sich die Löwen in Zukunft aufstellen - dass demnächst wieder investiert wird, kann man nach dem Ausgang der Mitgliederversammlung nicht erwarten.