VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Noch vor einigen Monaten hat die Geschäftsführung des TSV 1860 den Fans einen neuen Biss versprochen, sogar von Platz 2 in Bayern bis 2029 gefaselt - doch die Realität ist eine völlig andere: Mit dem desaströsen 1:3 am Sonntagabend bei der Bundesliga-Reserve des VfB Stuttgart ist der Fehlstart in die neue Drittliga-Saison perfekt: Nach zwei Spieltagen liegen die Löwen mit NULL Punkten auf dem vorletzten Platz. "Das ist ein ganz bitterer Tag für uns", bilanzierte Trainer Agis Giannikis, der kreidebleich in der Pressekonferenz das Spiel zusammenfasste: "Die Enttäuschung ist groß."

Bis zum ersten Gegentreffer sah Giannikis seine Mannschaft gegen die agilen Schwaben jedoch auf Augenhöhe. “Wir haben bis zum 0:1 keinen Torschuss zugelassen.” Der 44-Jährige kritisierte aber, dass sein Team in der ersten Hälfte zu passiv nach vorne verteidigt hätte. Deswegen hat er dann gleich dreimal gewechselt - und Giannikis sah dann zwischenzeitlich eine verbessere Löwen-Elf - mit einem guten Spiel über die Flügel. „Wir kommen gut aus der Pause, haben eine Drangphase mit zwei, drei guten Chancen, machen aber das Tor nicht. Stuttgart erhöht mit dem zweiten Torschuss auf 2:0. Das dritte Gegentor ist dann maximal bitter, aus dieser Entfernung ein Tor zu bekommen, nachdem er einfach nur den Ball weggeschlagen hat.” Der Befreiungsschlag aus 60 Metern von Kapitän Nothnagel landete im Kreuzeck. Es war die endgültige Entscheidung. Giannikis: „Heute ist alles schiefgegangen, was schief gehen konnte.”

Giannikis verwies nach dem Fehlstart abermals auf den „Riesenumbruch“ in der Mannschaft. „Es dauert seine Zeit, bis alles hundertprozentig ineinandergreift.“ Doch wie lange bekommt der Deutsch-Grieche noch Zeit? Jetzt geht es erst einmal in die DFB-Pokal-Pause, am Donnerstag muss 1860 im Toto-Pokal zum Bezirksligisten FC Thalhofen.

Stuttgarts Aufstiegstrainer Markus Fiedler freute sich dagegen über den ersten Saisonsieg: „Wir haben ein tolles Spiel gezeigt, wenngleich es eine Zeitlang gedauert hat, bis wir uns reingebissen haben. Sicherlich haben wir heute auch zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht – das ist auch Teil der Wahrheit. Trotzdem finde ich, dass wir über die gesamte Spielzeit ein starkes Spiel gezeigt haben.”

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