Neuer Tiefpunkt bei 1860 - Fans kontra Mannschaft: "Wir haben die Schnauze voll!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 25.08.2024 16:07
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Löwen begaben sich nach diesem 1:3-Desaster gegen Viktoria Köln am Sonntagnachmittag wie begossene Pudel auf die Ehrenrunde, um sich im Giesinger Regen beim treuen Publikum zu bedanken. Doch als sie auf dem Rasen stehend hörten, dass die Rufe aus der Westkurve "Wir haben die Schnauze voll" sehr aggressiv und immer lauter wurden, drehten Kapitän Jesper Verlaat & Co. ab und gingen anstatt an den Zaun schnurstracks in die Katakomben. Und auf der Haupttribüne schrien einige Fans: "Trainer raus!"“Wir sind maximal unzufrieden”, meinte Trainer Agis Giannikis nach dem Schlusspfiff: “Es geht jetzt nicht um Druck beim Trainer, sondern darum, dass wir den Fokus auf den Platz legen müssen. Der Umbruch dauert bei uns scheinbar länger als bei Viktoria Köln…”
Die Löwen sind nach dem neuerlichen Heimdebakel an einem neuen Tiefpunkt angelegt: Die espritlose Elf von Trainer Agis Giannikis blieb auch im dritten Spiel der Saison ohne Punktgewinn - die Zeichen sind klar zu erkennen: Reagiert die Führungsetage nicht schnellstens, wird das im Duisburger Weg enden. Sprich in der Regionaliga.
Die Löwen im Keller. Hat die sportliche Kommandobrücke noch ihr Vertrauen?
Teilnehmer: 7306
Bereits in der Sommer-Vorbereitung war deutlich zu beobachten, dass in dieser Mannschaft trotz einiger guter Transfers viel fehlt: Herz, Ausdauer, Schnelligkeit - und Trainer Agis Giannikis und Dr. Christian Werner scheinen zudem der Aufgabe bei 1860 München offensichtlich nicht gewachsen zu sein.
Der Weg der Sechziger war allerdings selbst gewählt: Mit 50+1 (ohne Abstimmung mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik) setzten die e.V.-Verantwortlichen im Winter auf die maximale Konfrontation und setzten zwei neue unerfahrene Geschäftsführer ein. Sie fühlten sich als triumphierende Sieger über Ismaik. Präsident Robert Reisinger stand auf der Mitgliederversammlung am 16. Juni auf dem Podium und wiederholte mehrmals: “Wir haben geliefert.” Was Reisinger meinte, ist bis heute unklar: Die Löwen sind schlecht wie nie und am Boden - und ob sie wieder aufstehen, hängt davon ab, ob die Bosse einen Plan in der Schublade haben.