VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Bei 1860 stand am Mittwochvormittag eine Einheit an, in der Agis Giannikis sehr viel Wert auf Taktikschulung legte, der Trainer immer wieder die Übung unterbrach - der 44-Jährige weiß: Er muss jetzt liefern!

Können die Löwen die Trendwende fortsetzen? Mit dem 2:1-Sieg in Ingolstadt und dem glücklichen Weiterkommen im Toto-Pokal in Memmingen (2:1) ist der Anfang gemacht. Doch geben diese Erfolge die nötige Sicherheit, um aus der Abstiegszone heraus zu kommen. Deswegen muss im Heimkracher gegen Dynamo Dresden (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) gepunktet werden, um die kleine Serie auszubauen. Keiner will sich vorstellen, was passiert, wenn 1860 dem Favoriten aus dem Dynamo-Land unterliegt. Vor anderthalb Jahren wurde ein gewisser Michael Köllner nach einem 1:2 gegen Dresden beurlaubt - damals war 1860 in einer weitaus komfortableren Situation: Der Abstand auf Platz 3 (Relegationsplatz) betrug vier Punkte. Daran sieht man ganz gut, in welche Richtung sich die Löwen mittlerweile entwickelt haben - auch wenn zuletzt noch vollmundig behauptet worden ist: “Der e.V. hat geliefert.”

Und wenn man den Eindrücken vom Mittwoch Glauben schenken mag, wird Giannikis im Vergleich um Ingolstadt-Sieg im altbewährten 4-2-3-1-System zwei Veränderungen vornehmen: Für David Philipp, der gestern pausierte, spielte Julian Guttau mit - und für Fabian Schubert stürmte Patrick Hobsch in der A-Elf. Ansonsten war alles beim Alten: Die Viererkette bildeten Luki Reich, Jesper Verlaat, Raphael Schifferl und Leroy Kwadwo - im zentralen Mittelfeld räumten Thore Jacobsen und Marlon Frey auf - die offensive Dreierkette bildeten Guttau, Tunay Deniz und Maxi Wolfram - und vorne setzte Giannikis wie bereits erwähnt auf Hobsch. Ob diese Formation in Stein gemeißelt ist, werden die weiteren Trainingstage zeigen. Als erste Optionen für eine Einwechslung wurden im Spielchen Neuzugang Kozuki und Philipp berücksichtigt.

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Während der weiterhin angeschlagene Tim Danhof mit Geschäftsführer Dr. Christian Werner auf Sponsoring-Tour mit dem MAN-Bus war, trainierte Morris Schröter individuell. Ein Comeback gegen seinen Ex-Verein ist damit wahrscheinlich nicht möglich.

Und wie machte sich heute Testpilot Luca Mack (24, zuletzt Ujpest Budapest): Was immer deutlicher wird. Er ist keiner, der 1860 sofort helfen kann. Die fehlende Spielpraxis ist ihm deutlich anzumerken. Ob die Löwen ihm die Zeiten geben, ist schwer vorstellbar. Aber einfach abwarten…