VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Aufgabe ist in jedem Fall sportlich. Die Löwen müssen in Bielefeld (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker) bestehen, ansonsten könnte es für Agis Giannikis zum Alm-Abtrieb kommen und er wäre vermutlich die längste Zeit Löwen-Dompteur beim Tabellen-Vorletzten gewesen. "Wir wissen um die Situation, dass wir in Tabellenregionen stecken, die nicht so schön sind." Was ihm Hoffnung macht: Wir kommen aus einem Spiel gegen einen guten Gegner, gegen den wir unentschieden spielen hätten können. In der Dritten Liga kann jeder jeden schlagen, auch in Bielefeld ist was drin. Die Moral stimmt. Wir haben auch zwei Tore gegen Dresden erzielt. Aber wir bekommen zu leichte Gegentore - aus dem Nichts."

Der Druck auf Giannikis ist durch die 2:3-Heimpleite gegen Dresden weiter gewachsen. Seine Bilanz ist unterirdisch: Von den letzten 16 Spielen hat er nur drei gewinnen können, die letzten fünf Heimspiele im bröckelnden Grünwalder Stadion hat 1860 unter Giannikis’ Regie alle verloren.

Am Donnerstagmittag saß der 44-Jährige auf dem Podium im Presseraum an der Grünwalder Straße 114: Während draußen die angenehme Herbstsonne leuchtete, war dem Trainer bei seiner Sprechstunde deutlich anzumerken, dass er schon leichtere Phasen in seiner Karriere erlebt hat. “Uns allen würde es leichter fallen, wenn es klick machen würde”, meinte der frühere AEK Athen-Übungsleiter und entgegnete wiederholt Gerüchten, dass es möglicherweise an der mangelnden Fitness läge. “Unsere Laufleistung ist auf einem hohen Niveau. Wir können laufen. Wir sind gegen Dresden wieder 124 Kilometer gelaufen.” Möglicherweise laufen die Löwen aber die falschen Wege.

Gibt’s ein Ultimatum an den Trainer? Giannikis: “Ich habe nichts gehört, mir ist wichtig, was intern gesprochen wird. Christian Werner hat gesagt, dass Ruhe wichtig ist. Ich habe das Gefühl, das intern alle an einem Strang ziehen.” Doch die Gesetze des Fußballs werden auch nicht in München-Giesing ausgeblendet werden können.

In der Trainingswoche konnte Giannikis mehr oder weniger auf seine volle Gruppe zurückgreifen, auch Tim Danhof klinkte sich nach langer Verletzungspause immer mehr ein. Eine Option für den Kader ist der Ex-Auer aber noch nicht für diese hohe Auswärtshürde. Dafür können sich Morris Schröter, der Japaner Kozuki und Patrick Hobsch große Hoffnung auf einer Startnominierung machen. Auch Max Reinthaler und Florian Bähr könnten von Beginn an helfen.

Kein Thema in Bielefeld ist dagegen der junge Raphael Ott. Er laboriert an einer Grippe.