VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Das Grünwalder Stadion - die Heimat der Löwen. Die Kultstätte ist in die Jahre gekommen. Immer wieder gibt´s Schwierigkeiten. Eine Lösung auf eine deutliche Verbesserung ist bei 1860 München nicht in Sicht. Das größte Problem: Die Anhängerschaft ist bei der Stadion-Frage gespalten - seit gefühlt 30 Jahren. Die einen lieben das Grünwalder, die anderen sehen es als Bremsklotz für die Weiterentwicklung des Profifußballs.

Am Samstagnachmittag am Rande der 2:3-Heimpleite gegen Wehen Wiesbaden gab es wieder ein Handicap - dieses Mal die Damen-Toiletten betreffend. In den aufgestellten Containern funktionierte weder das Spülwasser noch das Licht. Ein erboster Fan schrieb uns: “Das ist alles so erbärmlich, was wir uns als Fans alles gefallen lassen müssen - und der TSV schweigend alles hinnimmt.”

Wir haben bei der Stadt nachgefragt - die Pressestelle des Referats für Bildung und Sport antwortete am Montagnachmittag: “Der Verein hat uns über den Vorfall informiert. Bei dem Toilettencontainer war eine Sicherung rausgeflogen. Der Mangel wurde bereits am Spieltag beseitigt. Zudem wurde das Baureferat informiert, damit der Schaden langfristig behoben war.”

Erst in der vergangenen Woche schob Münchens OB Dieter Reiter die Stadiondiskussion an, als er sagte: “Ich investiere keine zweistelligen Millionenbeträge in das Sechziger-Stadion, wenn sich die Löwen nicht committen und sagen, wir spielen auch ein paar Jahre dort…Wenn die Sechziger sagen, sie bleiben im Grünwalder Stadion, werden wir mit Sicherheit die Zweitligatauglichkeit herstellen.”

Der Hauptvorwurf an die Löwen: Reiter sieht keine Kontinutiät in der zuständigen Kontaktperson. “Ich erlebe in diesem Jahr wieder einen neuen Geschäftsführer, wie jedes Jahr. Auch wieder einen neuen Trainer, wie fast jedes Jahr. Wenn du als Verantwortlicher für die Stadt Millionen-Ausgaben verantworten musst, brauchst du Kontinuität auf der anderen Seite. Daran hapert es bei den Sechzigern seit vielen Jahren.”

Wenn man Präsident Robert Reisinger auf der vergangenen Mitgliederversammlung hörte, sieht er sich womöglich zu unrecht kritisiert. Der erfolgreiche Unternehmensberater meinte seinerzeit: “Der e.V. hat geliefert.”