VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Dass die SpVgg Unterhaching für den TSV 1860 schon seit längerer Zeit ein ernstzunehmender Gegner ist, beweisen die letzten Ergebnisse: Nur 2:2 in der Liga, dann das hochverdiente Toto-Pokal-Aus gegen die Vorstädter - und auch im Jugendfußball bekommen die Sechzger die Arbeit der Hachinger zu spüren: Ein empfindliches 0:3 zuletzt im U19-Derby und die Gefahr, dass 1860 die Hauptrunde in diesem Altersbereich verpasst, während Haching sich mit diesem deutlichen Triumph über die Löwen bereits für das Kräftemessen mit den Besten des Landes qualifiziert hat.

Und jetzt gibt’s eine Meldung aus der Vorstadt, die man an der Grünwalder Straße 114 bestimmt mit Argusaugen verfolgen wird: Der Drittliga-Vorletzte hat im Nachwuchsbereich eine Kooperation mit dem FC Bayern abgeschlossen. Wie das genau umgesetzt werden soll, ist noch nicht bekannt - es ist aber davon auszugehen, dass die Roten den befreundeten Nachbarn auf gar keinen Fall aus der Dritten Liga absteigen lassen und mit guten Talenten versorgen werden. Es sollen auch eine saftige Geldspritze erfolgen, angeblich von rund zehn Millionen Euro.

Bayern-Sportvorstand Max Eberl: „Die SpVgg Unterhaching ist seit vielen Jahren bekannt für ihre hervorragende regionale Nachwuchsarbeit. Von dieser langfristig ausgerichteten Partnerschaft mit einem Verein direkt vor unserer Haustür versprechen wir uns eine reibungslose, unkomplizierte Verzahnung bei der Entwicklung unserer gemeinsamen Talente. Die SpVgg Unterhaching möchte sich mittelfristig als bodenständiger, wirtschaftlich solider Profiverein etablieren. Auf diesem Weg wollen wir den Club begleiten.“

Und Haching-Boss Manfred Schwabl, früherer Löwen-Kapitän, erklärt: „Die Partnerschaft mit dem FC Bayern ist für die SpVgg Unterhaching ein Meilenstein unserer Clubgeschichte – passend zu unserem 100. Geburtstag im kommenden Jahr. Wir freuen uns sehr, dass es künftig zu einem strukturierten und strategisch sinnvollen Austausch zwischen unseren beiden Vereinen kommen wird. Ich bin sicher, dass beide Clubs – und vor allem auch die Talente – davon profitieren werden.“

Die Kooperation zwischen Bayern und Haching - wie gefährlich wird sie für das uneinige und völlig zerstrittene Sechzig?