VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Fix ist noch nix - das ist das Motto beim TSV 1860 vor der Auswärtshürde in Mannheim (Sonntag, 13.30 Uhr, db24-Ticker). Und natürlich wäre ein Dreier beim direkten Konkurrenten mit ziemlicher Sicherheit die Fahrkarte für eine weitere Dino-Saison in der Dritten Liga. Die Löwen hätten im Optimalfall dann 48 Punkte auf dem Konto, doch rein rechnerisch ist der Klassenerhalt selbst bei noch fünf ausstehenden Partie nicht gesichert.

MagentaSport-Experte Steven Ruprecht, der dieses Mal als db24-Tippexperte an den Start geht und mit einem 2:2 in Mannheim rechnet, erklärt: “Bei 1860 ist in den letzten Wochen und Monaten etwas gewachsen, ich gehe davon aus, dass sie ganz entspannt demnächst den Klassenerhalt eintüten.” Seine Prognose für die Zukunft: “Ich traue den Löwen zu, dass sie in der kommenden Saison unter Patrick Glöckner im vorderen Drittel auftauchen.”

Und: “Sicherlich wird man im Sommer Abgänge verzeichnen müssen, aber ich hab da vollstes Vertrauen in Dr. Christian Werner plus Stefan Engels als Kaderplaner, dass sie in Zusammenarbeit mit Patrick Glöckner wieder gute Transfers hinbekommen. Mal ganz ehrlich: Wenn du ein Angebot von den Löwen hast, dann musst du normalerweise nicht lange überlegen. 1860 ist ein großer Traditionsverein, du spielst immer vor 15.000 zu Hause und kannst dich immer ins Schaufenster stellen.”

Der größte Bringer für den 37-jährigen Ruprecht, der bei zahlreichen Drittligisten selbst gespielt hat, ist der Trainer: “Ich halte sehr viel von Patrick Glöckner. Er stand immer für Offensivfußball - und er hat das jetzt auch bei den Löwen implementiert. Das ist gefühlt eine ganz andere Löwen-Mannschaft. Natürlich gab es unter Agis Giannikis auch immer wieder Phasen, die gut waren, gerade in Englischen Wochen. Aber die Art und Weise unter Glöckner ist schon beeindruckend. Allein aus den letzten sieben Spielen holte Glöckner beachtliche 16 Punkte. Das allein spricht für sich.”

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Nicht vergessen will Ruprecht im Lob-Modus aber auch die personellen Korrekturen in der Winterpause: “Dass es jetzt so läuft, hängt auch mit der Personalpolitik im Winter zusammen: Die Transfers von Andy Lucoqui, Philipp Maier und Dickson Abiama haben sich bewährt. Die haben zwar die ersten zwei Spiele gebraucht, um sich einzufinden, aber jetzt zünden sie. Lucoqui ist ein absoluter Mentalitätsspieler, macht immer Dampf über die linke Schiene.”

Wichtig sei für die positive Entwicklung aber auch gewesen, dass die Löwen an Patrick Hobsch festgehalten haben, einer der größten Profiteure des Trainerwechsels. “Man dachte ja, der geht vielleicht nach Essen, aber Glöckner schob den Riegel vor und sagte: ‘Hobsch bleibt hier!’ Auch er hat wieder in die Spur gefunden.” Aber auch andere wichtige Löwen-Profis fehlen in der Aufzählung von Ruprecht nicht: “Jesper Verlaat ist wieder eine Bank, ist genau das, was man sich von ihm erwartet. Er ist sehr stabil und spielt’s einfach wieder gut. Dazu haben die Löwen Thore Jacobsen, der für mich ein absoluter Unterschiedsspieler in der Dritten Liga ist. Richtig ist, dass er in schlechten Phasen ein wenig abgetaucht ist, aber fußballerisch ungemein viel drauf hat. Auch Soichiro Kozuki ist endlich in Schwung gekommen und ist wesentlich konstanter als in der Vorrunde.”

Herausstellen will Ruprecht zwei Offensivkräfte der Löwen: “Der Spieler schlechthin ist für mich neben Tunay Deniz aber Julian Guttau. Der wird sich mindestens mal in Liga zwei verabschieden. Es ist richtig toll, ihm beim Spielen zuzuschauen. Und natürlich Deniz: Er ist in den letzten Wochen unheimlich aufgeblüht. Was hat der eigentlich für einen geilen Fuß? Man hat gerade das Gefühl, dass diese Mannschaft super zusammenpasst. Momentan hat 1860 viele Spieler auf richtig gutem Niveau.”

Eine Auge schenkt Ruprecht gegenüber db24 auch dem Aufstiegskampf: “Für mich wird Dynamo Dresden als Meister durchgehen. Dahinter sehe ich ehrlich gesagt: Arminia Bielefeld. Die haben Blut geleckt und das Pokalfinale als absolutes Endziel nach der Saison. Heißt, die können sich voll und ganz jetzt auf die Liga konzentrieren. Und dann wird’s ein Hauen und Stechen um Platz drei. Cottbus sehe ich nicht mehr, denn der Druck, den sie sich machen, ist zu groß. In die Relegation geht die Mannschaft, die ihre Nerven am besten im Griff hat. Ich glaube, es wird Saarbrücken, Rostock oder Ingolstadt.”