Der Löwenbomber bricht sein Schweigen: "Am Ende war ich des ständigen Kämpfens müde"
- Oliver Griss
- 25.11.2014 14:27
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VON OLIVER GRISS
Sein Abschied kam überraschend: Axel Dubelowski verließ vor einigen Wochen nach acht Jahren als Fanbeauftragter den TSV 1860. Einen Nachfolger gibt es für den “Löwenbomber” noch nicht. Gegenüber dem “Wochenanzeiger” nennt der 45-Jährige nun den Grund der Trennung im “beiderseitigem Einvernehmen”: “Ich habe diesen Job acht Jahre gemacht – meistens gerne. Die Bedingungen dafür waren oft brutal schwer. Das Ganze für ein kleines Gehalt, von dem du in München nicht vernünftig leben kannst. Ich konnte mich nur mit Nebenjobs über Wasser halten. Seit 2006 habe ich sechs Geschäftsführer miterlebt. Mit jedem neuen Mann am Ruder mussten die Belange der Fanarbeit und meine Position aufs Neue verhandelt werden. Das Verständnis für meine Arbeit als Fanbeauftragter war je nach Typ unterschiedlich stark. Was eine Buchhalterin und der Hausmeister tagtäglich tun, leuchtet jedem ein. Aber was leistet die Fanbetreuung? Hmm – da wird es für viele unklar. Am Ende war ich des ständigen Kämpfens müde. Als Fanbeauftragter sitzt du zwischen allen Stühlen.”
Vor allem, wenn im Löwen-Block Pyro gezündet wurde, dann war er erster Ansprechpartner für den Verein. “Ein Fanbeauftragter ist kein Hilfspolizist oder Informant. Wem dieser Verdacht anhaftet, der kriegt bei den Fans keinen Fuß mehr auf den Boden”, sagte Dubelowski - und ergänzte: “Nicht jeder meiner Vorgesetzten hat das in der Vergangenheit verstanden. Aber auch einige Fans attackierten mich verbal, wenn Pyrotechnik im Stadion gezündet wurde – als wäre das meine Schuld. Da existierten teils praxisferne sicherheitspolitische Erwartungen der Sorte »in XY wurde in der Kurve gezündelt, warum hast du nichts getan?« – Himmelherrgott, wie denn? Es gibt keinen Fanbeauftragten in Deutschland, der persönlich das Abbrennen von Pyrotechnik verhindern könnte. Mir hat in der Vergangenheit insgesamt beim TSV 1860 etwas das Verständnis dafür gefehlt, was Fanarbeit bedeutet und damit meine ich jetzt nicht die aktuelle Geschäftsführung, die sich gerade um ein neues Konzept bemüht.”
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