VON OLIVER GRISS

1860-Lebensmitglied Mario Schmidbauer (Bayern-Partei) stellte am Mittwochnachmittag bei der letzten Stadtratssitzung von der Sommerpause im Rathaus München den Antrag, zu prüfen, ob die Möglichkeit bestünde, das Grünwalder Stadion bis zu 23.500 Zuschauern auszubauen. Damit fand der frühere CSU-Politiker aber kein Gehör im 80köpfigen Gremium. “Bei 18.060 Zuschauern ist Schicht im Schacht”, erklärte Sportreferentin Beatrix Zurek von der SPD: “Wir sind unter Zeitdruck, um für die kommenden Spielzeiten den Weg weisen zu können.” Unterdessen will Thomas Ranft von der FDP die Finanzierung des 30-Millionen-Euro-Projekts geklärt haben und wissen, wie die Miete für das Grünwalder Stadion mit dem Umbau angepasst wird. Eine Entscheidung, ob das Grünwalder Stadion final ausgebaut wird, ist freilich nicht gefallen. Auch die Thematik “Instandsetzung Olympiastadion” wurde vertagt. Die Ticker-Nachlese im Überblick:

    • 15:31
    • OB Dieter Reiter: “Sechzig im Sechzger - das hoffen wir.” Das war’s mit dem Thema Stadion im Stadtrat. Wir verabschieden uns aus dem Rathaus. Schlauer sind wir jetzt auch nicht, außer, dass der Stadtrat den Vorschlag von 1860-Lebensmitglied Mario Schmidbauer (Bayernpartei) abgelehnt hat. Es bleibt bei 18.060 Fans! Schmidbauer hatte vorgeschlagen, die Kapazität von 23.500 Zuschauern zu prüfen.
    • 15:26
    • Der Antrag der Bayernpartei wird abgelehnt.
    • 15:23
    • Zurek zum Antrag von Mario Schmidbauer: “Aus unserer Sicht macht das keinen Sinn. Bei 18.060 Zuschauern ist Schicht im Schacht!”
    • 15:20
    • Ranft: “Ich will die Pachtsituation im Prüfauftrag drin haben. Ich möchte das wissen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Stadtspitze bei anderen Sportprojekten wie auch der Regattastrecke auch diesen Enthusiasmus an den Tag legen.”
    • 15:17
    • 1860-Verwaltungsrätin Dietl: “Ich möchte keine Diskussion mehr weiterführen. Deswegen haben wir die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Ich weiß nicht, warum wir eine Diskussion führen müssen, was weiter geht. Es liegt belastbares Material vor.”
    • 15:12
    • Jetzt spricht Mario Schmidbauer wieder: “Es sagt Speer & Partner ganz klar, dass geprüft werden muss, wieviele Zuschauer wir bringen. 18.060 Zuschauer hört sich schön an, aber es geht auch ums Geld. Wir haben die Zahl nicht aus der Luft gegriffen. Wir gehen von der Machbarkeitsstudie aus, und deswegen soll das auch geprüft werden. Wir sind ja nicht in der Vergabe, sondern im Prüfen. Leute, ich weiß nicht, warum man sich sperrt. Meine Forderung war immer die maximale Auslastung der Zuschauerzahl. Prüft das, damit wir eine festgeschriebene Zahl bekommen. Wir wollen nicht das Vorhaben boykottieren. Wir sind dafür, aber wir wollen einen Schlussstrich ziehen.”
    • 15:03
    • Stadtschulrätin Beatrix Zurek: “Albert Speer & Partner haben herausgearbeitet, was geht und was nicht. Es ist explizit gesagt worden, dass bei 18.105 Zuschauern einfach Schluss ist und keine Möglichkeit ist, an 23.500 zu rütteln. Der TSV hat bei seinen Tickets auch ein MVV-Ticket dabei. Da muss keiner mit dem Auto kommen…Wir dürfen nicht vergessen, dass wir unter Zeitdruck kommen.”
    • 14:58
    • Jetzt verteidigt sich OB Dieter Reiter: “Ich weiß, dass ich die Machbarkeitsstudie am Freitag verteilt habe. Ich weiß nicht, wieviele Gespräche mit den Sechzigern geführt habe. Ich habe mit Herrn Reisinger und auch mit Herrn Scharold gesprochen. Wenn ich die Wortmeldungen höre, bin ich ein wenig verwundert…Wir wollen prüfen, ob wir das überhaupt machen können. Es macht wenig Sinn, mit der Kämmerei auseinanderzusetzen. Was wir heute tun, um alle Hintergründe zu beleuchten. Ich will es ganz klar deutlich sagen: Jeder Platz mehr ist ein Risiko. Es macht keinen Sinn, weitere Zahlen zu prüfen. Ich will es aber haben. Es geht auch um die Zweitliga-Tauglichkeit, die geht auch mit 15.000. Mehr als 18.060 Zuschauer geht nicht. Das ist die Prüfung: Können wir sie machen oder nicht?…Ich bitte um Nachsicht, dass ich die Medien informiert habe.”
    • 14:54
    • Stadtrat Thomas Ranft (FDP) attackiert Reiters Informationspolitik innerhalb des Stadtrats: “Das ist schlechter Stil. Man erfährt die Machbarkeitsstudie aus der Zeitung. Ich hoffe, dass das nicht mehr vorkommt. Ich habe Verständnis für den Wahlkampf. Es ist unbestritten, dass das Sechziger Stadion die Heimat der Löwen ist. Wir beschließen heute nicht, dass die Kapazität auf 18.060 Zuschauer erhöht wird. Es ist zu prüfen, was geht und was nicht geht. Und wie läuft das mit der Finanzierung? Ich stelle Antrag auf Verschiebung, alles andere macht keinen Sinn. Ich kann es nicht verstehen, dass das mit der Brechstange durchgeboxt werden soll.”
    • 14:51
    • Ulrike Grimm, die CSU-Frau im roten Kleid, spricht jetzt: “Ist geprüft worden, ob man die Spielfläche tiefer legen kann? Mit welchen Verkehrsmitteln sollen die 3000 Zuschauer kommen? Wir wissen schon jetzt, dass das Grünwalder Stadion nicht ausreichend mit Strom versorgt werden kann…Auch die Toilettensituation muss verbessert werden. Es gibt sehr viele offene Fragen. Wir möchten unbedingt, dass die Vereine, aber auch die Fans, aber auch die Bewohner in die Thematik mitgenommen werden. Wir sind nicht für die Untersuchung von 23.500. “
    • 14:47
    • Sebastian Weisenburger lobt ausdrücklich das Verhalten der Löwen-Fans in Giesing - die anderen Stadträte klopfen auf den Tisch.
    • 14:43
    • Stadtrat Sebastian Weisenburger (Die Grünen): “Es hat mich sehr geärgert, dass aus dieser Machbarkeitsstudie eine Geheimaktion gemacht wurde… Was ich nicht sehr sportlich nehme, wie mit den Sechzigern umgegangen wurde… Jetzt zum Inhaltlichen. Wir finden, dass die Machbarkeitsstudie sehr fair ist. Das ist eine maßvolle Erweiterung. Ich glaube, dass die Interessen der Bevölkerung Rechnung getragen wurde. Den Ausbau des Olympiastadions werden wir kritisch begleiten. Da werden wir ganz genau hinschauen.”
    • 14:38
    • Stadtrat Mario Schmidbauer (Bayernpartei): “Was mich immer gestört hat, war das scheibchenweise. Jetzt kommen wir auf 18.060. Generell sind wir dafür. Aber es gibt ein paar Frage: Bewegen wir uns beim Umbau noch im Bestandsschutz?” Die LBK sagt, 18.060 ist ein erhebliches Klagerisiko da. Wir in der Bayernpartei sagen, dann können wir doch gleich 23.500 prüfen. Wir wollen die Ziffer 1 geändert haben. Das ist kein blindes Ergebnis. Das ist das, was Albert Speer & Partner ins Spiel gebracht haben. Man sollte prüfen, wie weit wir gehen können. Wir wollen die endgültige Größe haben… Mit der Personalplanung, die 1860 hat, ist das eher Bayernliga-Charakter…Es sollte auch um eine Parkgarage nachgedacht werden.”
    • 14:36
    • Die Bayernpartei will, dass man prüfen sollte, noch mehr Zuschauer in das Stadion zu lassen - Dietl: “Das lehnen wir ab. Aber ich freue mich für den Münchner Fußball.”
    • 14:32
    • So, weiter geht’s - Verena Dietl spricht: “Wir haben als SPD den Antrag gestellt. Wir freuen uns sehr, dass wir über die Machbarkeitsstudie diskutieren. Ich denke, dass wir hier schon sehr emotional diskutiert haben. Wir haben sehr viel Geld in die Hand genommen, um es auszubauen. Heute haben wir ein belastbares Material vorliegen. Wir sind fest davon überzeugt, dass das Grünwalder Stadion der richtige Standort ist. Wir brauchen dieses Stadion. Es war die richtige Entscheidung, den Standort zu halten. Für uns ist ganz klar: Erste Priorität hat das Grünwalder Stadion. Ich bedanke mich ganz herzlich beim Oberbürgermeister, dass sie den Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat. Die Machbarkeitsstudie hat deutlich gemacht, dass nicht mehr geht von der Kapazität.”
    • 14:29
    • In wenigen Minuten geht’s hier weiter. Der große Sitzungssaal im Rathaus füllt sich. Auch OB Reiter (schwarzes Polo-Shirt, weiße Turnschuhe) ist schon wieder da.
    • 13:37
    • Ein Leser hat uns gerade gefragt, ob Präsident Robert Reisinger auch anwesend sei? Nein, aber wir haben auf der Tribüne den ehemaligen Aufsichtsrat Christian Waggershauser gesichtet. Er führte jahrelang die Stadionkommission des TSV 1860 an.
    • 13:17
    • Gerade ist Fußball-Abteilungsleiter Roman Beer gekommen. Der ehemalige Vorstand der “Freunde des Sechzger Stadions” steht vor verschlossenen Türen und zieht kurze Zeit später wieder ab.
    • 13:15
    • Direkt gegenüber dem Rathaus hat übrigens Karl-Heinz Wildmoser Junior seine Gaststätte - ob der ein oder andere Stadtrat jetzt dort zum Mittagessen vorbeischaut?
    • 13:13
    • Auf der Tagesordnung steht auch die mögliche Ertüchtigung für das Olympiastadion - für uns ist klar: Wird der Umbau des ehemaligen WM-Stadions abgelehnt, war es das mit der großen sportlichen Zukunft des TSV 1860 auf längere Sicht.
    • 13:06
    • OB Dieter Reiter schickt die 80 Stadträte in die Mittagspause: “Ok, wir fangen um halbdrei mit dem Sechziger Stadion an.” Der Saal leert sich. Wir müssen jetzt auch die Tribüne verlassen. Um 14.15 Uhr dürfen wir wieder rein - und dann geht’s ins Finale aus Löwen-Sicht.
    • 13:00
    • Reiter: “Nach der Mittagspause werden wir mit dem Sechzger-Stadion anfangen.” Das ging aber jetzt flott.
    • 12:59
    • Live haben wir jetzt zum ersten Mal OB-Kandidatin Kristina Frank gehört - sie ist auf jeden Fall eine grandiose Rednerin. Da wird bei der Wahl im Jahr 2020 einiges zukommen auf den amtierenden OB Reiter.
    • 12:56
    • 1860-Verwaltungsrätin Verena Dietl ist natürlich auch anwesend - sie hatte den Antrag zum Umbau des Grünwalders eingereicht. Sie tippt gerade auf ihrem Handy. Naja, spannend wird es für sie erst in ein bis zwei Stunden, wenn’s um die Zukunft der Kultstätte geht.
    • 12:54
    • Wir hatten unsere Leser gefragt: Wo sollen die Löwen mittelfristig spielen? 4398 User haben bislang abgestimmt - das Ergebnis: 53 Prozent wollen eine eigene Heimat, nur 24 Prozent stimmten für den Grünwalder-Umbau. 23 Prozent sind für das Olympiastadion Neu.
    • 12:45
    • Während die Vereinsspitze um Robert Reisinger den Vorstoß in der Stadionfrage der Stadt begrüßt, hält Hasan Ismaik wenig vom Umbau-Angebot aus dem Rathaus - die Begründung des Mehrheitsgesellschafters: Es fehle die Wirtschaftlichkeit. Damit hat der Geschäftsmann aus Abu Dhabi auch nicht unrecht. Der Verein braucht nach internen Rechenspielen 23.000 Zuschauer, um eine schwarze Null zu schreiben. Das Modell von OB Dieter Reiter beinhaltet aber nur 18.105 Fans.
    • 12:40
    • Wer noch kommen will, es gibt noch vereinzelt Plätze auf der Zuschauertribüne. Ein Löwen-Fan ist auch da: “Ich bin schon seit dem Morgen hier. Bin gespannt, was passiert.”
    • 12:34
    • Servus, Löwen! Wir sind mittlerweile im großen Sitzungssaal des Rathauses. Es ist brütend warm, aber egal: Heute geht es um die Zukunft des TSV 1860. Wir sind jetzt bei Punkt 10. Es geht um die Büroräume im Rathaus. Für uns ist das natürlich eher sekundär. Spannend wird es bei Punkt 18, wenn über den Ausbau des Grünwalders debattiert wird.