VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Nur wenige Minuten, nachdem wir am Donnerstagnachmittag unseren “ungezähmt”-Kommentar online gestellt hatten, rief uns die ehemalige 1860-Aufsichtsrätin Christine Jodlbauer (73, Mitglied seit 1995) am Handy an. “Wie Sie es schreiben - genauso habe ich die Löwen in meiner Zeit erlebt”, sagte sie gegenüber dieblaue24. Die ehemalige Dingolfinger Bürgermeisterin saß zwischen 2007 und 2013 beim deutschen Meister von 1966 im Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat.

Die Fans und der Profi-Fußball sind ihnen egal

Gegangen ist sie: Aufgrund diverser Intrigenspielchen und Machtkämpfen. “Ich konnte diese Art von Vereinspolitik nicht mehr ertragen. Sie hat mich erdrückt. Deswegen kann ich Peter Cassalette verstehen, dass er nun zurückgetreten ist”, erklärte Jodlbauer gegenüber dieblaue24: “Diese Menschen haben nur eines im Kopf: Zu manipulieren und Politik zu machen - ohne Rücksicht auf Verluste. Die Fans und der Profi-Fußball sind ihnen egal. Ab dem ersten Tag wurde Ismaik mit Hilfe der Presse in ein schlechtes Licht gestellt. Sie wollten alle nur sein Geld. Es wurden viele, viele Fehler gemacht.”

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Ich habe Todesangst um 1860

Jodlbauer, die seit 1966 Löwen-Fan und auch Mitglied des ältesten Löwen-Fanclubs in Deutschland (Frauenbiburg) ist, sagt: “Ich habe Todesangst um 1860. Wenn einer von diesen Verwaltungsräten an die Macht kommt, dann gehen bei 1860 endgültig die Licher aus. Der Verein wird mit diesen Leuten sterben. Schon zu meiner Zeit wurde der Verein unterwandert. Diese Leute interessiert nicht der Sport, sondern nur das Grünwalder Stadion. Ich kann nur appellieren: Liebe Fans und Mitglieder, bitte wacht auf! Ich habe keine Aktien mehr bei 1860, ich habe keine Lust auf Politik - aber wir alle müssen unserem Verein helfen und sofort aufstehen gegen diese Saboteure im eigenen Lager. Deswegen muss 1860 vor dem Einfluss der Vereinszerstörer geschützt werden.”

1860 muss vor dem Einfluss der Vereinszerstörer geschützt werden

Schuld daran ist aus Jodlbauers Sicht auch die Vereinssatzung, die kurioserweise Roman Beer einst selbst mitgebastelt hat. Die Politikerin sagt: “Die Satzung muss beim TSV 1860 hinterfragt und überdacht werden: Wie kann es sein, dass in einer Abteilung mit 16.500 Mitgliedern nur 63 Leute bestimmen können, was mit den Löwen passiert? Für mich ist das nicht nachzuvollziehen. Dass Roman Beer vertrauliche Informationen bewusst in die Öffentlichkeit streut, ist für mich als gelernte Bankkauffrau nicht seriös und vereinsschädigend.”

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