VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (IMAGO)

Schon kurz nach dem Seitenwechsel kamen auf der Haupttribüne 1860-Boss Robert Reisinger, Geschäftsführer Marc Pfeifer und Investorenvertreter Anthony Power zusammen, um sich zu beratschlagen. In dieser Phase konnte die Mannschaft unten auf dem Rasen den 0:5-Pausenstand noch etwas freundlicher gestalten, so dass am Ende ein 2:5 gegen den frischgebackenen Herbstmeister Magdeburg auf der Anzeigetafel stand. Es war trotzdem eine verheerende und auch bezeichnende Niederlage in der jungen Drittliga-Geschichte der Löwen.

Die Mannschaft hat einmal mehr bewiesen, dass ihr das Zeug für große Taten in der Liga fehlt - und das obwohl der Verein in den letzten zwei Jahren jeweils fünf Millionen Euro in das Projekt gepumpt hat. Am Etat lag’s nicht, viel mehr an der nicht unbedingt kompetenten Zusammenstellung des Kaders. Das Aufstiegsprojekt ist gescheitert, der Rückstand auf Platz 2 beträgt jetzt schon neun Punkte - und das trotz großer Versprechungen in der Vergangenheit.

Wer übernimmt jetzt die Verantwortung für das sportliche Scheitern? Bezahlsender MagentaSport fragte bei Pressesprecher Rainer Kmeth an, ob Präsident Robert Reisinger oder Günther Gorenzel die Löwen-Lage vor der Kamera analysieren wolle - am Ende gab der Österreicher Auskunft.

Michael Köllner (Vertrag bis 2023) konnte einem am Spielfeldrand leid tun, wie er das Debakel hilf- und machtlos erleben musste. Die Mannschaft hat Günther Gorenzel als Sport-Geschäftsführer zusammen gebaut. Und kaum einer der Neuzugänge funktioniert. Gorenzels Zukunft ist an der Grünwalder Straße fraglicher denn je, denn: Sein bis zum 30. Juni 2022 laufender Vertrag muss nach db24-Informationen zum 31. Dezember gekündigt oder verlängert werden. Große Argumente für sich hat Günther Gorenzel, der gestern noch von seinen teuren Führungsspielern Mölders-Salger-Neudecker bessere Leistungen gefordert hatte, nicht mehr.

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