Rafati: Löwen hätten Elfmeter bekommen müssen
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
- 16.03.2023 12:58
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VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
Die Aufregung in der Schlussphase im Grünwalder Stadion war groß am Dienstagabend…
Zweimal forderten die Löwenfans in den letzten Minuten der Partie 1860 gegen Elversberg (1:1) Elfmeter für die Mannschaft von Maurizio Jacobacci - zweimal blieb die Pfeife von Schiedsrichter Ballweg stumm. Für das Online-Portal “liga3-online.de” analysiert Ex-FIFA-Referee Babak Rafati die strittigen Szenen der Dritten Liga. Der 52-Jährige hat eine klare Meinung: Einmal lag Ballweg in Sachen Weiterspielen richtig, einmal falsch.
Die Erklärungen im Wortlaut:
Szene 1: Im Strafraum kommt Meris Skenderovic (1860) gegen Luca Dürholtz (Elversberg) zu Fall, einen Elfmeter gibt Schiedsrichter Christian Ballweg nicht. Stattdessen sieht Skenderovic Gelb wegen einer vermeintlichen Schwalbe.
Rafati: “Bei diesem Zweikampf im Strafraum spielt Skenderovic den Ball an Gegenspieler Dürholtz vorbei. Dieser lässt das Bein stehen und bringt ihn dadurch zu Fall. Der Kontakt ist sehr gut erkennbar, weil das Bein vom Angreifer zum Zeitpunkt des Treffers durch den Verteidiger sichtbar nach hinten geht und somit verdeutlicht, dass ein Nicht-Kontakt wegen des Fallmusters überhaupt nicht möglich ist. Hier hat es den entscheidenden Kontakt gegeben, der zum Foulspiel führt und den Angreifer aus dem Gleichgewicht bringt. In dieser Szene hätte es somit einen Elfmeter statt einer Schwalbe und die gelbe Karte gegen den Angreifer geben müssen. Eine Fehlentscheidung, den Elfmeter nicht zu geben.”
Szene 2: Auf dem Weg zum Tor geht Martin Kobylanski (1860) im Duell mit SVE-Keeper Nicolas Kristof (Elversberg) zu Boden. Erneut gibt es keinen Elfmeter.
Rafati: “Bei diesem Strafraumduell kommt Keeper Kristof aus seinem Tor heraus und riskiert mit seinem Einsatz gegen Kobylanski ein mögliches Foulspiel. Allerdings spielt er den Ball, nachdem der Angreifer den Ball kurz vorher angetickt, aber nicht entscheidend am Keeper vorbeigelegt hat, und kann die Aktion ohne Foulspiel klären. Dass es dann zum Zusammenstoß kommt, ist irrelevant, da dieser im normalen Bewegungsablauf passiert. Zudem hebt der Angreifer selbst vorher ab. Eine richtige Entscheidung, weiterspielen zu lassen.”