VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Löwe kann noch brüllen…

Die - zugegebenermaßen niedrige - Hürde Ingolstadt übersprang der TSV 1860 am Montagabend locker und siegte am Montagabend hochverdient mit 3:1 bei den Schanzern. Doppelpacker Stefan Lex sowie Marcel Bär sorgten mit ihren Treffern für über 4.000 feiernde Sechzgerfans im Audi-Sportpark. Doch was sagen die Statistiken über diesen souveränen Auswärtssieg aus? Wir haben mithilfe der Online-Plattform Wyscout auf die Daten geblickt:

Tore: 0:1 (16.) Lex, 0:2 (34.) Lex, 0:3 (49.) Bär, 1:3 (73.) Testroet.
Expected Goals (zu erwartende Tore): Ingolstadt 0,59 - 1860 2,77.
Schüsse/aufs Tor: Ingolstadt 9/2 - 1860 16/7.
Ballbesitz: Ingolstadt 50,71 Prozent - 1860 49,29 Prozent.
Ballverluste: Ingolstadt 128 - 1860 120.
Rückeroberung des Balles: Ingolstadt 99 - 1860 94.
Pässe: Ingolstadt 336 - 1860 386.
Passgenauigkeit: Ingolstadt 74,4 Prozent - 1860 77,2 Prozent.
Gewonnene Zweikämpfe: Ingolstadt 49,15 Prozent - 1860 45,73 Prozent.

Bester Löwenspieler laut Statistik: Marius Wörl. Was für eine Vorstellung des 18-Jährigen im Audi-Sportpark (db24-Note 1). Der Mittelfeldspieler hatte 70 Ballkontakte am Montagabend. 82 Prozent seiner Zuspiele brachte Wörl an den Mann. Zudem fanden vier von sechs langen Bällen ihr Ziel. Der etwas schmächtig wirkende U19-Nationalspieler gewann zudem 69 Prozent seiner Zweikämpfe. Einen Torschuss gab Wörl ab, vergab dabei völlig freistehend das 4:1. Viele Ingolstädter Konterversuche wurden vom jungen Löwen-Juwel bereits im Keim erstickt, er fing sieben Bälle ab und eroberte darüber hinaus zwölfmal das Spielgerät.Einmal setzte Wörl zum Dribbling an - mit Erfolg. Eine bärenstarke Vorstellung. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist Jesper Verlaat. Der Innenverteidiger gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe und jedes seiner fünf Kopfballduelle - im Stile eines Abwehrchefs.

Das db24-Fazit: Der Löwe war deutlich torgefährlicher als die harmlosen Schanzer. Sieben zu zwei Torschüsse zugunsten der Sechzger sprechen dabei eine deutliche Sprache. Auch beim Wert der Expected Goals liegt 1860 klar vorne - 2,77 zu 0,59. Die Löwen hatten zwar marginal weniger Ballbesitz - 49,29 Prozent - als der FCI, wussten allerdings mit dem Spielgerät deutlich mehr anzufangen. 386 Pässe spielte die Mannschaft von Maurizio Jacobacci, 77,2 Prozent davon kamen beim Mitspieler an. Dass die Schanzer eine bessere Zweikampfquote aufweisen als 1860 liegt hauptsächlich daran, dass viele Duelle in der Ingosltädter Hälfte stattfanden. Alles in allem ein souveräner und vor allem verdienter Auswärtssieg der Sechzger.